POL-PDWIL: Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2021 – Gemeinsame Presseerklärung von PI Wittlich und KI Wittlich

Die Anzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wittlich im Jahr 2021 registrierten Straftaten verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 251 Taten (= -10,37 %). Im Jahr zuvor lag die Anzahl der in der PKS erfassten Straftaten noch bei 2420.

Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote leicht gestiegen auf 68,6 %.

Die Ursache für den weiteren Rückgang der Straftaten, auch nach dem Jahr 2020, dürfte im Wesentlichen auf die andauernde Corona-Pandemie und die damit einhergehend fehlenden Tatgelegenheiten, insbesondere bedingt durch die Einschränkung von Kontakten und Mobilität, zurückzuführen sein.

Im Kern lassen sich zur PKS des Jahres 2021 folgende Feststellungen treffen:

Nur geringfügige Veränderungen bei den Straftatenobergruppen der
o Rohheitsdelikte (- 5,27 %)
o Diebstahl ohne erschwerende Umstände (- 7,14 %)
o Vermögens- und Fälschungsdelikte (+ 4,05 %)

Ø 12,4 % weniger Diebstähle unter erschwerenden Umständen
Ø Deutliche Zunahme an Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
von 39 Taten in 2020 auf 72 Taten in 2021 (+ 84,62 %)
Ø Rückgang der Rauschgiftkriminalität um 32,90 %
Ø Anzahl der Sachbeschädigungen fällt um 20,54 % niedrig

Die absolute Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger liegt im Jahr 2021 bei 337 und entspricht einem Anteil von 28,6% (2020: 347; Anteil 26,6%)

Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich (Stadt Wittlich, Verbandsgemeinde Wittlich-Land und Teile der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach) mit rund 54.500 Einwohnern 2169 Straftaten (Vorjahr 2420).

Die Aufklärungsquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % und liegt derzeit bei 68,6 %. Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner) liegt mit 3980 auf einem unteren Niveau.

Die Deliktsobergruppen werden für die PI Wittlich nachfolgend näher erläutert:

Körperverletzungsdelikte
Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte insgesamt (291 registrierte Fälle; 2020: 301) ist leicht gesunken. Die Aufklärungsquote von 95,9 % in diesem Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen und liegt auf sehr hohem Niveau (2020: 95,3 %).

Die gegenüber dem Jahr 2020 nahezu unveränderten, im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie aber deutlich niedrigeren Fallzahlen, dürften unmittelbar mit den andauernden Kontaktbeschränkungen und dadurch bedingten fehlenden Tatgelegenheiten zusammenhängen.

Bedrohungsdelikte
Im Bereich dieser Delikte ist ein Anstieg der Taten von 58 auf 77 Taten (+32,76 %) zu verzeichnen. Der Anstieg ist mit einer zum 03.04.2021 in Kraft getretenen
Gesetzesänderung erklärbar, durch welche der Strafbestand der Bedrohung – § 241 Strafgesetzbuch – ausgeweitet wurde. (Die Änderung basiert auf dem Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität vom 30.03.2021).

Weiterer Rückgang im Bereich der Diebstahlsdelikte
Bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände ist ein leichter Rückgang der Fallzahlen um 7,14 % von 308 Fällen in 2020 auf 286 Fälle in 2021 zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote konnte deutlich von 39,00 % in 2020 auf nun 47,2 % gesteigert werden

Die Zahl der Ladendiebstähle ist rückläufig. Gegenüber 98 Fällen in 2020 wurden in 2021 86 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote liegt mit 89,5 % auf einem sehr hohen Niveau.

Die hohe Aufklärungsquote ist ein Beleg dafür, dass der häufig noch in Warenhäusern vorzufindende Aushang „Diebstahl lohnt sich nicht“ ernst genommen werden sollte, da tatsächlich ein sehr hohes Entdeckungsrisiko besteht.

Rückgang von Sachbeschädigungen
Gegenüber dem Vorjahr sind die Taten um 20,54 % rückläufig. Insgesamt wurden in 2021 236 Taten registriert. Im Vorjahr waren es noch 297 Taten.

Der Rückgang zeigt sich deutlich bei den sonstigen Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Waren hier in 2020 noch 79 Fälle zu verzeichnen, so waren es in 2021 noch 48 Taten. Bei den Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen sanken die Zahlen von 141 auf 108 Fälle. Die Aufklärungsquote für den Bereich aller Sachbeschädigungsdelikte liegt bei 24,6 %.

Die im Verhältnis eher niedrige Aufklärungsquote ist dem Umstand geschuldet, dass nur in wenigen Fällen Tatzeugen ermittelt werden können und damit einhergehend Ermittlungsansätze fehlen.

Vermehrte polizeiliche Präsenz an tatrelevanten Örtlichkeiten, verbunden mit einer Sensibilisierung der Bevölkerung durch Zeugenaufrufe und aktuelle Berichterstattung, können zu einer weiteren Reduzierung an und Aufklärung von Taten beitragen.

Zur PKS-Statistik der KI Wittlich:

Im Jahr 2021 wurden durch die Kriminalinspektion Wittlich insgesamt 1233 Fälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 467 Fälle. Die Aufklärungsquote ist gestiegen und beträgt 79,6 Prozentpunkte.

Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen ist im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte zu verzeichnen.

Der Dienstbezirk erstreckt sich auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Landkreise Bernkastel-Wittlich (ausgenommen die Einheitsgemeinde Morbach) und Vulkaneifel sowie den Altkreis Zell des Landkreises Cochem-Zell. Die Kriminalinspektion Wittlich bearbeitet im Grundsatz alle Fälle der mittleren und
schweren Kriminalität im Zuständigkeitsbereiches der Polizeidirektion Wittlich, einschließlich der Polizeiinspektion Wittlich.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung verzeichnen einen Anstieg Im vergangenen Jahr bearbeitete die KI Wittlich insgesamt 238 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um insgesamt 59 Fälle dar. Die dabei registrierte Aufklärungsquote konnte um 2,3 Prozentpunkte auf 95 % gesteigert werden. Dominierend sind in diesem Deliktsbereich die Straftatbestände des sexuellen
Missbrauchs und die Verbreitung pornografischer Schriften

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich:

In 2021 wurden 72 Fälle registriert, von denen 57 Fälle durch die Kriminalinspektion weiterbearbeitet wurden. Im Jahr 2020 waren es noch 39 Fälle. Auch hier resultiert derAnstieg u.a. aus dem Anstieg im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften. Eine häufig festgestellte Tatbegehungsweise lag dabei in der Weiterleitung von inkriminierten Bildern oder Videos in (Handy-)Chats und dem daraus resultierenden Besitz von verbotenen pornografischen Schriften.

Rückläufige Fallzahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte
Sowohl bei den Diebstählen „unter“, wie auch bei den Taten „ohne erschwerende Umstände“ ist ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen.
Im Jahr 2020 wurden bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände 43 Fälle, im Jahr 2021 lediglich noch 21 Taten registriert. Die Aufklärungsquote im Bereich der Diebstähle ohne erschwerende Umstände (21 erfasste Fälle) konnte um 3,1 Prozentpunkte auf 33,3 % gesteigert werden.

Im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen wurden 137 Fälle erfasst, wohingegen es im Jahr 2020 noch 189 Taten waren. Die Aufklärungsquote konnte auch hier im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozentpunkte auf 19,0 % gesteigert werden.

Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Kriminalinspektion Wittlich wurden insgesamt 121 Wohnungs- und Tageswohnungseinbrüche registriert. Von diesen Taten wurden 53 Fälle bei der KI Wittlich bearbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 7 Taten mehr als im Vorjahr abschließend bearbeitet. Die übrigen Taten wurden entweder durch andere Dienststellen bearbeitet. Die Aufklärungsquote in Bezug auf die bei der KI Wittlich geführten Ermittlungskomplexe konnte um 11 Prozentpunkte auf 13,2 % gesteigert werden.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich:

Es wurden 113 Diebstähle unter erschwerenden Umständen gezählt. Dies stellt einen Rückgang von 16 Fällen gegenüber dem Vorjahr dar (2020: 129 Fälle). In 26 Fällenhandelt es sich um Wohnungs- und Tageswohnungseinbruchsdiebstähle (2020: 24).

Vermögens- und Fälschungsdelikte
Die durch die Kriminalinspektion Wittlich bearbeiteten Fallzahlen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sind weiterhin erheblich rückläufig. Während im Jahr 2020 bereits ein Rückgang zu verzeichnen war, wurden im vergangenen Jahr erneut 163 Fälle wenige registriert. Die Gesamtanzahl der registrierten Fälle im vergangenen Jahr betrug 204 Delikte. Die Aufklärungsquote bei diesen Taten liegt bei74% und konnte somit im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozentpunkte gesteigert werden.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich: Die Fallzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 16 Taten von 395 auf 411 Fälle.
Dies entspricht mit einem prozentualen Anstieg von 4,05 % einer geringen Zunahme.

Rauschgiftkriminalität
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 304 Rauschgiftdelikte registriert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 173 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt bei 94,7 Prozentpunkten.

Anzumerken ist, dass es sich bei der Rauschgiftkriminalität um sogenannte Kontrollkriminalität handelt. Intensive Kontrollmaßnahmen und das enge
Zusammenwirken zwischen den Polizeiinspektionen der Polizeidirektion Wittlich und dem Rauschgiftkommissariat der Kriminalinspektion Wittlich, halten die Anzahl der registrierten Fälle auf hohem Niveau.

Für den Zuständigkeitsbereich der PI Wittlich:

Die Gesamtzahl der registrierten Rauschgiftdelikte liegt für das Jahr 2021 bei 206 Taten, wobei 103 Taten abschließend von der PI Wittlich bearbeitet wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang um 101 Taten zu verzeichnen (- 32,90%). Im Jahr 2020 wurden noch 307 Taten erfasst.

Polizeirätin Eva Klein, Leiterin der Polizeiinspektion Wittlich, und Kriminaloberrat Patrick Niegisch, Leiter der Kriminalinspektion Wittlich, sind mit den Ergebnissen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 im Polizeibezirk Wittlich zufrieden und ziehen eine positive Bilanz aus dem durch die Corona-Pandemie geprägten, in allen Belangen außergewöhnlichen Jahr 2021:

„Die niedrige Kriminalitätsrate zeigt, dass das Leben in Wittlich und Umgebung sicher ist. Der Rückgang von Straftaten im Bereich vieler Deliktsgruppen ist erfreulich. Auf negative Entwicklungen, wie der Zunahme der Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, wird durch offensives Vorgehen von Polizei und konsequente Verfolgung durch die Justiz, gleichzeitig aber auch durch Prävention von Polizei im Verbund mit diversen Netzwerkpartnern reagiert werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei- und Kriminalinspektion Wittlich agieren bürgernah und transparent. Wir stehen auch im Jahr 2022 dafür, durch eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern dieses positive Ergebnis weiter fortzuführen.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wittlich
Ansprechpartner: PHK’in Dreiling
Schloßstraße 28
54516 Wittlich
Tel.: 06571-9260
Email: piwittlich.dgl@polizei.rlp.de

Kriminalinspektion Wittlich
Ansprechpartner: KHK’in Simonis
Schloßstraße 11
54516 Wittlich
Tel.: 06571-95000
Email: kiwittlich@polizei.rlp.de

 

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