O’zapft is!

Wittlich. Die lange Wartezeit hat ein Ende. Wittlich feiert wieder Oktoberfest. T-Shirt und Jeans werden gegen schicke Dirndl und Lederhosen getauscht. Was wäre das Bungert Oktoberfest ohne Dirndl und Lederhosen? Wer die Gaudi in all ihren Facetten erleben will, der wirft sich in die traditionelle Kluft. Die meisten Frauen tragen schicke Dirndl in allen erdenklichen Farben und Mustern, auch immer mehr Männer tragen Lederhosen und karierte Hemden.

Meisterten den Fassanstich mit Bravour: Landrat Gregor Eibes und Bürgermeister Rodenkirch (2.u.3.v.l.), Festwirt Winfried Bungert und seine Partnerin (re.) freuen sich auf zünftige sechs Wochenenden. Die Vertreter von Paulaner (li.) und Bitburger (3.v.r.) sicherlich auf reichlich Bierkonsum. Foto: Bungert

Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch und Landrat Gregor Eibes hatten am vergangenen Freitag beide die ehrenvolle Aufgabe, jeweils ein Fass Paulaner und Bitburger Bier mit dem traditionellen Fassanstich zünftig zu eröffnen. Der spannende Moment und die Frage ist wie immer: wie viele Schläge benötigen die Beiden? Beiden Akteure, beschürzt und bewaffnet mit einem riesigen Holzhammer, waren hoch konzentriert. Sie schwingten ihn locker, fast zärtlich in Richtung den Zapfhahn, so als wollten sie ihn streicheln. Wir fassen uns ganz kurz. Es hat geklappt!

Die beiden Fässer fanden traditionell als Freibier rasend schnell ihre Abnehmerinnen und Abnehmer. Zum Glück leben wir in einer Region, in der man die Menschen nicht zum Bierkonsum zwingen muss. Das 27. BUNGERT-Oktoberfest ist offiziell eröffnet. Die Gaudi beginnt!

Landrat und Bürgermeister würdigten Festwirt Winfried Bungert und seine Familie, die es Jahr für Jahr schafft, das größte Oktoberfest in Rheinland-Pfalz zu veranstalten. „Wir sind stolz darauf, dass Wittlich Standort des Festes ist, dass im vergangenen Jahr über 60.000 Besucher zählte“, betonte Bürgermeister Joachim Rodenkirch. „Wir können froh sein, dass unsere Region solche Familien-Unternehmen hat, die derartiges auf die Beine stellen“, sagte Landrat Gregor Eibes.

Bis Ende Oktober wird an den sechs aufeinander folgenden Wochenenden im prachtvoll dekorierten Festzelt gefeiert, was das Zeug hält. Die „Vagabunden“ heizten zum Auftakt ordentlich ein. Im Nu standen die ersten Gäste auf den Bänken und sangen die bekannten Partysongs lauthals mit. Dabei wurden mehr als einmal die Hände, samt Maßkrug, „zum Himmel“ des Festzelts gestreckt.

Ja, das BUNGERT-Oktoberfest in Wittlich schafft jedes Jahr den Spagat, der für das steht, was man in der Säubrennerstadt darstellen will: Tradition und Innovation. Rituale treffen auf Weltoffenheit, wenn zig Belgier, Franzosen, Luxemburger, Holländer und Amerikaner versonnen schunkeln und prosten und lautstark versuchen, die Hits von Mickie Krause und Co. mitzusingen. Das größte Oktoberfest in Rheinland-Pfalz bietet sich auch hervorragend an zur Völkerverständigung.

Das Oktoberfest in Wittlich ist in diesem Jahr noch sicherer als im vergangenen. Strenge Kontrollen durch Ordner, der gesamte Eingangsbereich ist hell erleuchtet und umzäunt, große Taschen sollte man zu Hause lassen (gilt ausdrücklich nicht für gut gefüllte Geldbeutel!), Betonsperren sorgen für noch mehr Sicherheit.

Festwirt Winfried Bungert freut sich auf die kommenden Wochen und hofft erneut auf einen Besucherrekord. Live-Acts gibt es in diesem Jahr freitags und samstags. Wer sein Ticket noch nicht hat, der kann unter www.oktoberfest-wittlich.de „last Minute“ für einige Termine noch nachbuchen. Für ganz kurz Entschlossene gibt es im Festzelt auch eine Abendkasse.

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