Neue Herausforderungen der Suchtberatung

Wittlich/Cochem. Alkohol, Drogen – und Medikamentenabhängigkeit – über Jahrzehnte waren dies die traditionellen Beratungsschwerpunkte der Suchtberatung des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V.. Gesellschaftliche und soziale Entwicklungen erfordern nun eine Weiterentwicklung der Angebote Es gibt immer mehr Anfragen in den Bereichen Glücksspielsuchtberatung sowie PC- und Onlinesuchtberatung und -prävention.

Durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz werden deshalb landesweit insgesamt 17 Stellen für die „Prävention der Glücksspielsucht und Hilfsangebote für glücksspielsüchtige Menschen und deren Angehörige“ gefördert. Der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. ist mittlerweile seit mehr als zwei Jahren einer der Träger, der beratend und präventiv im Bereich Spielsucht tätig ist. Mittlerweile konnte sich die Stelle, auch aufgrund verstärkter Öffentlichkeitsarbeit gut etablieren. Das Angebot der Fachstelle umfasst zum einen die Beratung und zum anderen die Prävention. Die Beratung richtet sich an Menschen mit problematischem Spielverhalten sowie deren Angehörige und andere Interessierte. Meist handelt es sich hier um männliche Klienten, die regelmäßig hohe Beträge an Geldspielautoamten verspielen oder ganze Nächte vor dem PC verbringen. Bei Bedarf wird in stationäre Therapie vermittelt und anschließende Nachsorge angeboten. Außerdem unterstützen die Beraterinnen die Klientinnen und Klienten, falls erforderlich bei einer Schuldenregulierung. „Dieses ganzheitliche Angebot ist notwendig, da die Folgen der Glücksspielsucht weitreichend sein können. Neben familiären Problemen und Schulden kann es zum Verlust des Arbeitsplatzes oder des sozialen Umfeldes kommen“, so Diplom-Pädagogin Miriam Meurer, die mit ihren Beratungsangeboten im Kreis Cochem-Zell präsent ist.  In der Prävention werden Angebote zu den Bereichen Glücksspielsucht sowie PC- und Onlinesucht durchgeführt. „Die Arbeit in den vergangenen zwei Jahren hat gezeigt, dass hier ein hoher Bedarf besteht. Häufig wenden sich Eltern sowie Lehrer an die Beratungsstelle, da sie sich Sorgen um den hohen PC-Gebrauch ihrer Kinder bzw. ihrer Schüler und Schülerinnen machen“; weiß Diplom-Pädagogin Katja Reinehr, die für den Bereich Bernkastel-Wittlich zuständig ist, zu berichten. Aktuelle Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Man geht davon aus, dass zwischen 1,4% bis 8,5% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen „PC-süchtig“, bzw. gefährdet sind eine Sucht zu entwickeln. „Es ist daher besonders wichtig, dass Jugendliche frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit dem PC und den neuen Medien erlernen, aber auch die Eltern auf die Gefahren hinzuweisen und für das Thema zu sensibilisieren“, ergänzt Katja Reinehr. In diesem Sinne haben Miriam Meurer und Katja Reinehr an mehreren Schulen, Schüler und Eltern über Computer- und Onlinesucht informiert. Zunächst wurde dieses Thema in zweistündigen Unterrichtseinheiten behandelt. Anschließend fanden Elternabende statt. „In den Schulklassen sowie auch bei den Elternabenden war ein großes Interesse an dem Thema festzustellen. Viele der Schüler und Schülerinnen berichteten von ihren vielfältigen, positiven und negativen Erfahrungen mit den Neuen Medien. Die Eltern legen den Grundstein zu der Medienkompetenz ihrer Kinder und sie sind daher in der Regel sehr interessiert und dankbar für Tipps zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Neuen Medien“; so das Fazit von Miriam Meurer und Katja Reinehr.

Da zunehmend mehr junge Menschen Probleme mit dem Glücksspiel haben, ist es auch hier wichtig, präventive Angebote zu machen.

Insgesamt besteht in der Bevölkerung ein hoher Informationsbedarf zum Thema Spielsucht, daher bietet die Fachstelle einen Infoabend zum Thema an. Dieser findet am Donnerstag, 12. Mai 2011 ab 17.30 Uhr in der Caritas-Geschäftsstelle Wittlich, Kurfürstenstr. 6 statt.

Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Miriam Meurer, 06571 9155-19,Katja Reinehr, 06571 9155-36.

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