Müll sammeln als Unterrichtsstunde

Schülerinnen und Schüler der „Rosenberg Schule“ in Bernkastel-Kues gehen einmal in der Woche im und rund um den Kurpark Müll sammeln

Bernkastel-Kues. Das „Müll-Projekt“ der Förderschule „Rosenberg Schule“ läuft gemeinsam seit knapp einem Jahr in Kooperation mit der Kultur & Kur GmbH der Stadt Bernkastel-Kues. Unterstützt wird die Initiative auch von der Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragten Rita Busch. „Zuerst haben wir mit den Schülern unsere eigenen Blumenbeete sauber gehalten. Doch damit waren wir immer schnell fertig, so dass wir den Weg bis zum Kurpark auf dem Kueser Plateau ausgeweitet haben“, erzählt Silvia Straubel, die das Projekt gemeinsam mit Lehrerkollegin Sandra Müller betreut.

Schülerinnen und Schüler der Förderschule Rosenberg Schule zum Abschluss ihres Müll Projektes im Kurpark auf dem Kueser Plateau. Mit dabei die betreuenden Lehrerinnen Sanrda Müller (links) und Silvia Straubel (rechts). Dritte von rechts Rita Busch (Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte) und vierter von rechts Jörg Lautwein (GF Kultur & Kur).

Mit fünf bis sechs Schülern machen sich beide jeden Mittwoch um 14 Uhr auf den Weg. Für ihre Strecke brauchen sie genau eine Unterrichtsstunde.  „Das Achten der Umwelt und der Natur fließt so in den Unterricht der Förderschule ein und bereichert vor allem den Sachunterricht“, ergänzen die Lehrkräfte. Jörg Lautwein, Geschäftsführer der Kultur & Kur ist froh, eine solche Unterstützung für den Kurpark zu haben: „Achtlos fallen gelassener Müll nimmt immer mehr Überhand. Mit der Unterstützung der Schülerinnen und Schüler der Rosenberg-Schule hoffen wir auch, das Bewusstsein der Parkbesucher für einen sauberen Kurpark nachhaltig zu schärfen.“

Unterstützt wird die Aktion auch von Mitarbeiter Artur Feller, der den Schülern der Abschlussstufe angemessene Arbeitsmaterialien wir Handschuhe und Greifzangen zur Verfügung stellt. Die Schülerinnen und Schüler finden die unterschiedlichsten Sachen wie Flaschen, Bälle, Grill-Unrat oder Zigarettenstummel. Einige Dinge sorgen auch für Verwunderung, denn im Gelände haben sie auch schon mal Schuhe oder Telefonkarten gefunden. „Oft werden die Jugendlichen bei ihrer Müll-Aktion von Spaziergängern angesprochen, dass dies ein tolles Projekt sei – das motiviert sie dann noch mehr“, sagt Silvia Straubel.

Für ihr Engagement sind die Schülerinnen und Schüler jetzt auch von der Jury vom Wettbewerb für politische Bildung ausgezeichnet worden. Der Schule ist gestern in Mainz der erste Preis für ihren Videodreh „Zeit den Müll zu entsorgen“ mit dem Tutorial „Wie benutze ich einen Mülleimer“ verliehen worden. Den Abschluss des Projektes begeht die Gruppe heute mit einem letzten Rundgang durch den Park und anschließend mit einem gemeinsamen Frühstück. Die nächsten Schüler stehen aber schon in den Startlöchern. Nach den Sommerferien machen neue Klassen mit dem Projekt weiter.

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