Bernkastel-Wittlich. Die demografische Entwicklung stellt für den Landkreis Bernkastel-Wittlich als ländlich geprägte Region eine besondere Herausforderung dar: Die Zahl derer, die im Alter auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist, nimmt stetig zu. So prognostiziert das statistische Landesamt Rheinland-Pfalz für den Zeitraum der Jahre 2013 bis 2025 eine Zunahme der über 80-jährigen von rund 25 Prozent. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger stehen vor der Frage, wie Einkaufen, der Besuch beim Friedhof, beim Arzt oder beim Friseur weiterhin möglich bleiben kann. Häufig steht kein eigenes Auto zur Verfügung, das vorhandene Bus- und Bahnangebot kann nicht genutzt werden und die eigenen Kinder sind beruflich stark eingebunden oder leben nicht mehr in direkter Nachbarschaft. In einigen Gemeinden des Landkreises greifen engagierte Bürger und Bürgerinnen diese Problematik auf und entwickeln ehrenamtliche Fahrdienste, die es ermöglichen sollen, dass alltägliche Besorgungen für ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause auch im hohen Alter oder bei Krankheit möglich bleiben. Mit einem Leitfaden, der aufzeigt, welche rechtlichen Bestimmungen und versicherungstechnischen Möglichkeiten bei der Umsetzung von ehrenamtlichen Fahrdiensten berücksichtigt werden sollten, gibt der Landkreis Bernkastel-Wittlich nun konkrete Orientierung für alle Gemeinden, die sich mit dem Thema beschäftigen und einen ehrenamtlichen Fahrdienst einführen wollen.
Der Leitfaden fasst notwendiges Hintergrundwissen zusammen und bietet Organisationshilfen für diejenigen Orts- und Verbandsgemeinden des Landkreises Bernkastel-Wittlich, die in Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr die Versorgung im ländlichen Raum durch ehrenamtliche Fahrdienste sicherstellen. Der Leitfaden zielt damit auf eine Förderung der konkreten Aktivitäten vor Ort und der Unterstützung des Einsatzes von ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern für die Nachbarschaft. Interessierte Gemeinden haben die Möglichkeit, sich im Rahmen des Projekts „Zu Hause alt werden“ mit der Umsetzung von ehrenamtlichen Fahrdiensten zu bewerben.
Eine direkte finanzielle Förderung außerhalb des Projektes ist nicht möglich. Der Orientierungsleitfaden sowie weitergehende Informationen sind beim Sozialplaner der Kreisverwaltung, Mirko Nagel, Tel.: 06571/14-2408, E-Mail: Mirko.Nagel@Bernkastel-Wittlich.de, erhältlich.
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