Mit Liebe gemacht

Junger Chor Marienburg besingt die Liebe in Dur und Moll

Junger ChorZell/Enkirch/Cochem/Wittlich. Ungewöhnlicher Andrang in den Kirchen in Zell, Enkirch und Cochem: Viele der Besucher freuten sich auf den Jungen Chor Marienburg. Sie hatten nicht zu viel erwartet, denn sie erlebten ein Projekt, das seinem Titel „Liebe ist…“ entsprach, weil es mit Liebe gemacht war.120 Sänger brachte der Junge Chor Marienburg auf die Beine, auffallend viele junge Leute waren dabei. Als die Band „menschwärts“ des CVJM Traben-Trarbach mit dem Titel „Sexbomb“ provokativ einstieg, zog der Junge Chor ein. Schnell wurde klar, dass kein Thema der Liebe ausgeklammert wurde. Besungen wurde das Ringen um Beziehung, der Wert der Freundschaft und der Nächstenliebe. Und der Chor zeigt auf, wie wertvoll und gefährdet zugleich Vertrauen und Sexualität sind. Kritische und ermutigende Töne schlug der Chor an. Dadurch gelang es ihm, auf dem Boden zu bleiben und die Liebe und das Leben in Dur und in Moll zu besingen, wie sie nun einmal sind. Dies gelang ihm, weil die Thematik in Planungsworkshops und mit einer Schulklasse erarbeitet wurde.

Viele Facetten von Liebe trugen sie zusammen. Dies zeigte sich in den Worten, die sich auf der Leinwand als Scrabbles bildeten, immer wieder an das Wort Liebe angelegt. So fanden sich beim Wort Freundschaft etwa die Begriffe „ewig“, aber auch „leer“. „Das Projekt ist sozusagen als Achterbahn der Gefühle angelegt, denn wir singen nicht nur von hüpfenden Herzen, sondern auch von gebrochenen“, so Pastoralreferent Armin Surkus-Anzenhofer von der Kirche der Jugend Marienburg. Besonders eindrücklich besang etwa Theresa Heck mit ihrem selbst geschriebenen Lied „Wie kann es sein?!“ das Thema Vertrauensmissbrauch: „Wer schaut weg und lässt ein Kind damit allein?“ Viele der Stücke wurden von den Musikern Marion Oswald, Rafael Klar, Christoph Lauterbach und Bernhard Rörich selbst arrangiert. Und auch in die Solisten- und Probenarbeit wurde viel investiert. Die Musiker Helmut Bremm und Daniela Leininger zeigten sich begeistert, dass nach einem Wochenende und zwei Probetagen der ganze Chor mit jeder einzelnen Stimme „so präsent“ war und das Publikum überzeugen konnte.

Die Solisten und Sänger erreichten die Herzen der Zuhörer und darum kam auch die Botschaft an: „Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe“, wurde am Ende Paulus aus dem Neuen Testament zitiert. So passte sogar die Zugabe ins Arrangement, die das Publikum mit stehendem Applaus erbat. „All You Need Is Love”: Auch wenn sie gefährdet ist und manchmal mühsam, alles, was wir brauchen, ist Liebe. Liebevoll war auch der Rahmen, eine Lichttechnik, die die Stimmungen aufgriff, ein Begleitheft, das durch die Themen und Lieder führte, eine Tontechnik, die die Kirche bis in die letzten Ecken mit sauberem Klang anfüllte. Der Junge Chor Marienburg präsentierte ein Projekt, das nicht nur von der Liebe sang, sondern auch mit Liebe gemacht ist. Der letzte Auftritt ist am Samstag, 18. April, 18 Uhr, Maria Himmelfahrt in Wittlich-Bombogen.

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