Kleinste Weinerzeugungsmenge der vergangenen 25 Jahre Weinernte fast ausschließlich zu Qualitätswein ausgebaut

Die weinausbauenden Betriebe und Kellereien in Rheinland-Pfalz erzeugten aus der Traubenernte des Jahres 2010 knapp 4,6 Millionen Hektoliter Wein. Eine vergleichbar geringe Menge gab es letztmalig im Jahr 1985. Im Vergleich zum Jahr 2009 war damit ein Produktionsrückgang um knapp 28 Prozent zu verzeichnen. Mit einem Minus von 30 Prozent war hierbei der Rotwein stärker betroffen als der Weißwein (minus 27 Prozent).

Die erzeugte Weinmenge lag auch deutlich unter dem zehnjährigen Durchschnittswert.

Grund für die unterdurchschnittliche Weinerzeugung waren die ungünstigen Witterungsbedingungen des Jahres 2010. Bereits während der Blüte führten häufige Niederschläge und niedrige Temperaturen zu Verrieselungsschäden, d. h. zu einer mangelhaften Befruchtung der Blüten. Die nasse und kühle Septemberwitterung begünstigte das Auftreten von Fäulnis und schlug sich in einer weiteren Mengenreduzierung nieder. In einigen Anbaugebieten mussten schließlich Schäden in den Weinbergen aufgrund regional aufgetretener Hagelunwetter hingenommen werden.

Über 77 Prozent des Mostes wurden zu Qualitätsweinen, rund 20 Prozent zu Prädikatsweinen – wie Spät- und Auslesen – ausgebaut. Die restlichen knapp 2,6 Prozent sollen als Wein oder Landwein vermarktet werden. Der Ausbau aus weißem und rotem Weinmost weist deutliche Unterschiede auf. Während bei den weißen Rebsorten fast 30 Prozent zu Prädikatsweinen ausgebaut wurden, belief sich der Anteil bei den roten Sorten auf nur 3,4 Prozent. Bei den Rotweinsorten liegt der Schwerpunkt damit eindeutig im Qualitätsweinbereich (95 Prozent).

Erstmals konnte in diesem Jahr die Weinerzeugung auch nach der Herkunft der Trauben ausgewertet werden. Lediglich 12.600 Hektoliter – dies sind 0,3 Prozent der gesamten Weinerzeugung des Landes – stammen aus Trauben, die nicht in rheinland-pfälzischen Anbaugebieten herangewachsen sind. Die größte Menge wurde dabei aus dem hessischen Anbaugebiet des Rheingaus zugekauft. Innerhalb von Rheinland-Pfalz kauften insbesondere Produzenten an der Mosel große Mostmengen aus der Pfalz zu.

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