Große Pläne für St. Paul

Wittlich. In einer beeindruckenden Vorstellung präsentierte die Immobiliengesellschaft St. Paul in der Autobahnkirche ihre Ideen zur Weiterentwicklung des „Mehrgenerationenparks St. Paul“. Eingeladen waren der Wittlicher Stadtrat, der Bau- und Verkehrsausschuss und der Wirtschaftsausschuss sowie die Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung. Beeindruckend deshalb, weil bei Verwirklichung der Planungsüberlegungen um das ehemalige Missionshaus St. Paul herum ein „neuer Stadtteil“ entstehen würde. Hans-Jürgen Lichter, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft, erläuterte gemeinsam mit Fachplanern und Investoren die mögliche städtebauliche Entwicklung.

Herausragendes Projekt ist der geplante Bau einer Klinik mit 120 Betten für traditionelle chinesische Medizin (TCM). Die TCM-Klinik soll auf dem Grundstück links neben dem an die Autobahnkirche angrenzenden Waldstück errichtet werden. Geplant sind zwei getrennte Gebäudekomplexe. Die eigentliche Klinik könnte durch ihre auffallende Architektur einen neuen Akzent im Wittlicher Tal setzen. Oberhalb der Behandlungsräume im Erdgeschoss ist ein viergeschossiger Rundbau geplant, in welchem die Zimmer für die Patienten untergebracht sind.

Ergänzt werden soll die Klinik um ein  abgerücktes zweites Gebäude, in dem die chinesischen Ärzte wohnen werden. Dort sollen in einem Bettenturm auch weitere Zimmer entstehen für Patienten, die sich einer Langzeittherapie unterziehen müssen. Die Planer vom MLP Team Gesundheitszentrum betonten bei ihrer Vorstellung, dass eine solche Klinik ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für Wittlich darstellen würde, weil je Bundesland nur eine solche Einrichtung zugelassen wird.

Der Planentwurf für den zweiten Bauabschnitt sieht insgesamt rund 10 Hektar Nettobauland vor. Anschließend an die Bebauung unmittelbar um das ehemalige Missionshaus wünscht der Investor sich eine Wohnbebauung. In dem als „Mehrgenerationenpark“ bezeichneten Projekt könnten auf der grünen Wiese fast 80 Baustellen für Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Dort sollen neue Formen des generationsübergreifenden Zusammenlebens in zukunftsweisenden Wohn-, Lebens- und Arbeitsprojekten erprobt und verwirklicht werden.

Der zweite Bauabschnitt St. Paul muss noch in den städtischen Gremien beraten und beschlossen werden. 

Umfangreiche Baumaßnahmen im Gange

Zurzeit ist die Zufahrt nach St. Paul nicht möglich, weil die Straße ab dem Verkehrskreisel ausgebaut wird. Die Arnold-Jansen-Straße als Haupterschließungsstraße wird komplett neu gebaut. Gegenüber dem ehemaligen Missionshaus wird auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern der Klostergarten angelegt. Neben einem Gewürz- und Kräutergarten entstehen dort ein Teich mit Wasserlauf, ein Beerenhecken-Labyrinth und eine große Weinbergpfirsich-Anlage. Der Klostergarten wird öffentlich zugänglich sein und soll ein touristisches Ausflugsziel werden.

Neben den umfangreichen Tiefbaumaßnahmen ist der Bereich des ersten Bauabschnitts auch geprägt von zahlreichen Hochbauten, an denen gearbeitet wird. Kräftig gebaut wird an der Klostergastronomie, die in dem bisher von den Pfadfindern genutzten Gebäude eingerichtet wird. Dort wird ein Brauhaus untergebracht, in welchem im Kloster Machern gebrautes Bier ausgeschenkt werden soll. Neben einem großen Biergarten wird im Keller des Gebäudes ein Weinrestaurant mit Vinothek eingerichtet.

Ebenfalls im Bau ist die „Seniorenresidenz St. Paul“, die hinter dem ehemaligen Klostergebäude entsteht. Das Ausmaß des viergeschossigen Gebäudes ist im Gelände bereits gut zu erkennen. In den drei miteinander verbundenen Gebäudeteilen werden Zimmer für zunächst 88 Betten entstehen. Die Möglichkeit der Erweiterung um ein weiteres Gebäude ist bereits eingeplant. Auch die Umbaumaßnahmen im Missionshaus selbst sind im vollen Gange. Dort entstehen 53 Hotelzimmer und Suiten, Seminar- und Tagungsräume sowie Wellness- und Therapiebereiche.  Weitgehend abgeschlossen sind die Baumaßnahmen am früheren Schwesternwohnheim.

Dort soll schon ab April dieses Jahres ein Kinderhaus eingerichtet werden. Weitere Vorhaben des ersten Bauabschnitts sind der Bau einer Kindertagesstätte mit vier Gruppen und der Neubau eines Pfadfinderheimes. /uj
 

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