Gesponserte Handys für den Notfall

Bernkastel-Wittlich. Für den Landkreis Bernkastel-Wittlich als Träger weiterführender Schulen ist das Thema „Sicherheit an Schulen“ ein wichtiges Handlungsfeld. Vor dem Hintergrund der besonderen Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit haben sich die kreiseigenen Schulen, die Schulbehörden und Schulträger sowie die Polizei eingehend mit Fragen der Prävention und des Krisenmanagements an Schulen befasst.

Ergebnis: Eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Handeln in Krisensituationen ist der Einsatz eines wirksamen Alarmierungssystems. Das gilt es zu installieren. In seiner Sitzung Ende November 2010 beschloss der Kreisausschuss, ein „Handy-Amokalarmierungssystem“ an den kreiseigenen Schulen zu installieren. Vor dem Hintergrund, dass der Zeitraum zwischen dem Beginn eines Amoklaufs und dem Eintreffen der Polizei möglichst kurz gehalten werden muss, ermöglicht die sogenannte „Handy-Lösung“ ein sofortiges Alarmauslösen durch Lehrer/innen und Mitarbeiter/innen an jedem Ort der Schule, ein sofortiges und automatisches Weiterleiten des Alarms an die Polizei sowie ein sofortiges und automatisches Informieren aller anderen Personen in der Schule über die Gefahrenlage.

In allen Schulen wurden Krisenteams gebildet. Die Schülerinnen und Schüler wurden über genaue Verhaltensregeln für den Amokfall belehrt. Die GSM-Messungen zur Überprüfung des Empfangs wurden inzwischen in allen schulisch genutzten Räumen durchgeführt. Derzeit laufen die öffentlichen Ausschreibungen zur Implementierung des Amok-Alarmsystems und zur Anschaffung der Notfall-Handys. Umsetzung und Abschluss des Projektes erfolgen voraussichtlich im 2. Quartal 2011.

Genaue Kosten können erst nach erfolgter Ausschreibung mitgeteilt werden. Die Kostenschätzung beläuft sich inklusive der GSM-Messungen, des Alarmserversystems, der Installierung von Zusatztechnik und der Diensthandys auf rund 80.000 Euro für die kreiseigenen Schulen.

Und was geschieht an den Schulen in anderer Trägerschaft? „Alle anderen Schulträger im Landkreis Bernkastel-Wittlich (Verbandsgemeinden, Gemeinde Morbach und Stadt Wittlich) sind über die Vorgehensweise des Landkreises Bernkastel-Wittlich hinsichtlich der Einführung des Handy-Amokalarmierungssystems informiert worden“, heißt es aus der Kreisverwaltung. Mehrere Interessensbekundungen lägen vor, allerdings habe sich noch kein konkreter Kooperationspartner gefunden.

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