Flüchtlingshilfe im Alftal, Bilanz einer erfolgreichen Arbeit

Alftal. Die Flüchtlingshilfe „Team Alftal“ kann inzwischen auf eine dreijährige engagierte, motivierte und erfolgreiche Arbeit zurück blicken. Der Flüchtlingsstrom aus dem Jahr 2015 stellte auch die Alftalgemeinden Bausendorf, Bengel, Kinderbeuern und die Eifelgemeinde Hontheim vor eine neue Herausforderung. Ganz plötzlich sahen wir uns mit der Realität konfrontiert und stellten fest, dass ganz nah, vor unserer Haustür Menschen angekommen waren, von Not und Elend des Krieges und der Flucht gezeichnet, die der Hilfe und Unterstützung bedurften. Sehr schnell und unkompliziert fanden sich Helferinnen und Helfer bereit, aktiv Hilfe zu leisten und die Flüchtlinge auf dem Weg zur Integration zu begleiten, ein sehr intensives und aufwändiges Unterfangen.
Die Antwort und der Dank aus den Reihen der Schutzbedürftigen waren Anerkennung, Vertrauen und Dankbarkeit, eine gute Voraussetzung für die Arbeit in der Flüchtlingshilfe im Rahmen des „Teams Alftal“, einer Gruppe von ca. 15 Leuten, die sich im Rahmen einer Patenschaft einzeln und als Team für die vielfältigen Belange, Nöten und Sorgen der Flüchtlinge engagiert einsetzten. Unterstützung erfuhren sie von der Verbandgemeinde, den Ortsgemeinden und vielen Bürgerinnen und Bürgern allgemein was Geld- und Sachspenden (Möbel, Hausrat, Kleidung, Spielzeug pp.) anbetraf, aber auch aus der direkten Nachbarschaft. Eine Auflistung der vielfältigen Aufgabenfelder soll einen Überblick über die Arbeit des Teams geben. Dazu gehörten und gehören: Beschaffung, Einrichtung und Ausstattung der Wohnung, Kleidung, Versorgung mit Spielzeug und Fahrrädern, Begleitung beim Besuch von Behörden (VG, Ausländerbehörde, Job-Center, AOK) Sprachunterricht vor Ort, Anmeldung der Kinder bei Kita u. Schule, Begleitung beim Einkauf, um nur Einige zu nennen.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und auf dem Weg zur Integration hatte das „Team Alftal“ in 2015, 2016 und in 2017 einen „Tag der Begegnung“ in Bengel und zweimal auf der Freizeitanlage in Olkenbach organisiert und erfolgreich durchgeführt, dann gab es in 2017 im Gemeindezentrum in Bausendorf einen Neujahrsempfang, ebenfalls in 2017 stand der Besuch des Dschungeldorfs in Simmern auf der Agenda.

Aktive und intensive Unterstützung leistete das Team auch bei einer vorgesehenen Abschiebung. Eine junge Mutter (geht einer Beschäftigung nach) mit zwei Kindern (der Vater war in 2017 mit 32 Jahren verstorben) soll gegen ihren Willen abgeschoben werden. Das Team organisierte positive Stellungnahmen von verschiedenen Stellen für den Verbleib und konnte dazu noch 500 Unterstützungsunterschriften organisieren.

Nach 3 Jahren intensiver und aufwändiger Arbeit sind für das „Team Alftal“ auch Früchte zu erkennen. Es wurden und werden in der gesamten Zeit ca. 50 Flüchtlinge im erweiterten Alftal auf dem Weg zur Eingliederung und zur Integration betreut. Sie haben überwiegend im Familienverbund unter uns eine vorläufige Heimat gefunden. Die Kinder in den Kitas und in der Schule machen gute Fortschritte im Spracherwerb. Bei den Eltern bzw. den Erwachsenen muss noch mehr für den Erwerb der Sprachkompetenz, auch in Eigeninitiative, getan werden, was für die Eingliederung in eine Beschäftigung eine unabdingbare Voraussetzung ist. Zusammenfassend wird festgestellt, dass sich unsere Arbeit gelohnt hat. Die ständigen und eindringlichen Gespräche und Appelle mit dem Ziel, klar zu machen, dass die Eingliederung in den Arbeitsmarkt ein unabdingbarer Meilenstein auf dem Weg zur Integration darstellt, haben sich gelohnt. Von den zehn Familien sind inzwischen bei sechs die Haushaltsvorstände, in der Regel der Vater, in Arbeit. Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel!“ kann dieses Ergebnis unserer intensiven Arbeit als zusammenfassende Bilanz als erfolgreich bezeichnet werden. Allen, die uns auf dem bisherigen Weg begleitet und tatkräftig unterstützt haben ein herzliches Dankeschön, auch im Namen unserer Schützlinge.

Ossi Steinmetz, Sprecher Flüchtlingshilfe Team „Alftal“

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