Fast 200 Besucher bei der Eröffnung „Der Glanz peruanischer Hochkulturen“

Wittlich. Eine spannende „Wanderung durch Zeit und Raum“ – dieses Versprechen löst die neue Ausstellung „Der Glanz peruanischer Hochkulturen. 3000 Jahre Peru – Die Inka und ihre Vorfahren“ in der Galerie im Alten Rathaus Wittlich ein. Fast 200 Interessierte kamen allein zur Eröffnung am ersten Adventssonntag. Sie nutzten die Gelegenheit, den Einführungen durch Leihgeber Dr. Ernst J. Fischer (91) zu folgen und ihm beim gut einstündigen Rundgang auch Detailfragen stellen zu können.

Einem Zufall verdankt es Fischer, dass er als international anerkannter Internist ausgerechnet bei einem Kongress in Buenos Aires von einem aus Wien immigrierten Antiquitätenhändler zum Sammler von Skulpturen und Textilien südamerikanischer Hochkulturen wird. Der Wiener übergab ihm für einen symbolischen Preis fünf Keramiken und machte ihn so vom Liebhaber zum Sammler. In Wittlich zeigt Fischer über 300 ausgewählte Exponate. Weltweit einmalig sind darunter gut 50 Darstellungen medizinischen Inhalts. Auch bei seiner Sammlung von textiler Kunst nimmt Fischer europaweit eine Spitzenposition ein. In Wittlich präsentiert er im kleinen Sitzungssaal 36 Webarbeiten.

Bei der Eröffnung im großen Sitzungssaal des Alten Rathauses konnte Bürgermeister Joachim Rodenkirch neben Fischer auch dessen Gattin Irmingard begrüßen, mit der er 66 Jahre verheiratet ist sowie eine gut 20köpfige Delegation der Familie. Rodenkirch erinnerte an die lange Vorgeschichte der Ausstellung, deren Anfänge bis in das Jahr 2000 zurückreichen. „Wir brauchen Kunst und Kultur, die begeistert, erfasst, interessiert und mit der man ideologie- und vorurteilsfrei ins Gespräch kommen kann.“ Dem hochstehenden Sozialsystem, den friedliebenden Vorgängerkulturen der Inka und einem ausgeprägten Totenkult sei es zu verdanken, dass sich Gegenstände wie die in der Wittlicher Ausstellung erhalten hätten.

In den Dank für die Möglichkeit zur Ausstellung schloss der Bürgermeister auch die Sparkasse und die Volksbank ein, die den Ausstellungskatalog gesponsert hätten. Regionale Institute fühlten sich auch regional verpflichtet. Namentlich hob Rodenkirch die Leiterin der Stadtbücherei Elke Scheid bei der Realisierung der Ausstellung hervor und die Mitarbeiterinnen des Kulturamtes. Die dabei entstandene Ausstellung zeige nicht nur, sie mache auch sichtbar. Die Werke seien aus dem Leben gegriffen, und befreien die Seele des Betrachters vom Staub des Alltages. „Sie tragen deine Handschrift, du hast jedes Objekt in der Hand gehabt“, stellte Rodenkirch an Dr. Fischer gewandt heraus.

Ein sichtlich gerührter Ernst J.Fischer freute sich über den großen Zuspruch, dessen Geburtshaus nur 50 Meter weiter in der Burgstraße stand. Gerne nutze er die Gelegenheit, Wittlich etwas von dem zurück zu geben, was ihm die Stadt in den 1920er und 30er Jahren an Lebensfreude, Neugier, Freiheitsdrang und einem Schuss Abenteuerlust mit auf den langen Lebensweg gegeben habe. Die Galerie im Alten Rathaus mit den 13 Ausstellungsräumen und Fluren sei der maßgeschneiderte Rahmen, um die Vielfalt der Kulturen darstellen zu können, geprägt von riesigen Wüsten und den riesigen Andenmassiven.

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