„Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“

Das Foto zeigt „normales“ Leben im Jugendraum Wittlich-Bombogen – Alter Tabakschuppen Foto: Monika Schmid
Das Foto zeigt „normales“ Leben im Jugendraum Wittlich-Bombogen – Alter Tabakschuppen
Foto: Monika Schmid

Wittlich-Bombogen. Erinnerung an die Einwanderung von Deutschen in Russland und die „Rückwanderung“ nach Wittlich-Bombogen – eine von der Bundesregierung geförderte neue Wanderausstellung über die Geschichte und Integration der Russlanddeutschen. Die Vernissage ist am Dienstag, dem 5. April 2016, um 18.00 Uhr. Die vom Bundesministerium des Inneren geförderte Ausstellung beleuchtet die Geschichte der sogenannten „Russlanddeutschen“, deren Vorfahren vor 250 Jahren von der russischen Zarin Katharina der Großen, einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, animiert wurden, ihre deutsche Heimat zu verlassen und in den Weiten des riesigen russischen Reiches zu siedeln. Lebendige und wirtschaftlich potente Orte entstanden an der Wolga und anderswo und prosperierten, bis 1941 diesen Einwohnern Russlands die deutsche Herkunft als Grund für die Kollaboration mit dem Feind vorgeworfen wurde, und Stalin ihre Deportierung in den äußersten Osten der Sowjetunion anordnete.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990 verließen 3 Millionen „Deutschlandrussen“ die Nachfolgestaaten der UdSSR und kehrten in das Land ihrer Vorfahren, nach Deutschland zurück. Der Wittlicher Ortsteil Bombogen wuchs von unter 900 Einwohnern im Jahr 1996 auf 1.530 in 2006 an, verdoppelte sich beinahe. Auf anfängliche Probleme wie mangelnde Deutschkenntnisse, Arbeitslosigkeit usw. reagierten die Verwaltung und interessierte Bürger engagiert mit Hilfe und Unterstützung und waren sehr erfolgreich. Heute kann man von einer vollständigen Integration der neuen Bombogener und einer Bereicherung des Ortsteiles in jeder Beziehung stolz berichten.

Diese Wanderausstellung ist Teil eines bundesweiten Integrationsprojektes, gefördert vom Bundesministerium des Innern, Berlin, und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg, zusammengestellt und erarbeitet von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit Sitz in Stuttgart. Herr Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, wird zur Ausstellung gemeinsam mit Herrn Hermann-Josef Krämer, Ortvorsteher von Wittlich-Bombogen, sprechen. In die Ausstellung einführen wird Herr Jakob Fischer, Projektleiter der Wanderausstellung, mit einem Lichtbildvortrag und Kurzfilmen. Die musikalische Umrahmung der Vernissage übernimmt der Verein Integra. Ein interessantes Rahmenprogramm wird zur Ausstellung angeboten werden.

Eine Anmeldung zur Vernissage unter info@kulturamt.wittlich.de oder 06571/17-1355 wird aufgrund des begrenzten Platzangebotes empfohlen. 5. bis 24. April 2016, im Alten Tabakschuppen – Jugendraum Wittlich-Bombogen, Berlinger Str. 9, 54516 Wittlich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 16.00 bis 19.00 Uhr

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