Das Türmchen ist jetzt das neue Alte Wittlicher HisTörchen

Museum zur „Stadt- und Befestigungsgeschichte“

Wittlich. Am vergangenen Sonntag war es soweit. Mit einem Festakt in der Wittlicher Synagoge wurde das neue Museum zur „Stadt- und Befestigungsgeschichte“ offiziell seinen Bestimmungen übergeben. Das Wittlicher „Türmchen“ wird zum ersten Mal in seiner 700-jährigen Geschichte für jedermann zugänglich.

Die Synagoge war bis auf den letzten Platz besetzt mit interessierten Bürgern aus Wittlich und der Umgebung. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Rodenkirch begann Dr. Stefan Heinz, der neue Leiter der Volkshochschule Wittlich Stadt und Land seine Festrede: „Gut gehalten für das Alter“ – eine sehr informative und in weiten Stücken kurzweilige Festrede zur 700-jährigen Geschichte des Türmchens.

Die Besucher erlebten im Anschluss die „Weltpremiere eines eigens für die Geschichte Wittlichs hergestellten Zeichentrickfilms „Wittlich – mehr als 2000 Jahre gelebte Geschichte. Der Film erzählt auf anschauliche und informative Weise die Geschichte der Stadt Wittlich. Er wird auch den Museumsbesuchern im Türmchen gezeigt. Musikalisch stimmig und dem Alter des Geburtstagskindes angemessen, musizierten und sangen die Spielleute und Volkssänger Jan Rolph von Heidweiler und Helene von Holzerode.

Zur Stadt- und Befestigungsgeschichte
Der letzte noch verbliebene Teil der Stadtbefestigung Wittlichs wurde 1317 errichtet und war ursprünglich ein Doppelturmtor, was bedeutet, dass sich ein identischer Turm gegenüber dem Türmchen befand. Beide Türme waren durch das eigentliche Tor verbunden. Außer dem Burgtor, so der Name dieser Toranlage, durchbrachen die Stadtmauer im Mittelalter noch das Trierer und das Himmeroder Tor, von denen keine Überreste mehr existieren.

In den letzten 200 Jahren wurde das Türmchen als Wohnung genutzt. Nach dem Tod des letzten Bewohners entschied die Stadt, das Türmchen nicht mehr zu vermieten und suchte eine neue Nutzung, die dem ältesten Gebäude in der Innenstadt würdig ist.

Nach der Untersuchung durch die Denkmalpflege und einen Dipl.-Restaurator wurde nach den vorgegebenen Auflagen renoviert und es entstand ein kleines Museum, das zeigt, wie die Nutzung des Türmchens wohl vor 700 Jahren aussah, als ein Türmer in Gefahrenzeiten dort lebte, seine Umgebung Tag und Nacht beobachtete und die Bevölkerung ggf. alarmierte. Ein Zeichentrickfilm mit dem Titel „Wittlich – mehr als 2.000 Jahre gelebte Geschichte“ vermittelt viele weitere Informationen, wozu das sehr kleine Häuschen nicht in der Lage wäre.

Das neue Museum, „Türmchen – das Wittlicher HisTörchen“ ist jetzt als Museum zur Stadt- und Befestigungsgeschichte“ geöffnet. Die Sicherheitsbestimmungen (und der Platz) besagen, dass nicht mehr als sechs Personen gleichzeitig das Türmchen betreten dürfen.

Um vielen die Möglichkeit zu bieten, endlich einmal dieses Gebäude betreten zu können, wird der Eintritt in der Woche von Dienstag, dem 24. Oktober bis Sonntag, dem 29. Oktober 2017 täglich von 11:00 bis 17:00 Uhr, am Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr, frei sein. Am Eröffnungstag selbst wird das „Türmchen“ von 15:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein.

Eine Anmeldung unter 06571/17 1355 oder info@kulturamt.wittlich.de wird empfohlen.

Später wird der Eintritt 1 Euro für Personen ab 18 Jahren kosten.

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