Aktives Stadtzentrum Wittlich

Wittlich. Das Zentrum der Stadt Wittlich ist in Bewegung. Nicht erst seit dem Erscheinen des großen Baukrans in der Altneugasse ist erkennbar, dass sich im Stadtkern etwas tut. An mehreren Orten werden einzelne Renovierungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, viele Maßnahmen sind in Planung. Und das ist erst der Anfang. Seit der Aufnahme der Stadt Wittlich in das neue von Bund und Ländern aufgelegte Städtebauförderprogramm „Aktive Stadtzentren“ im Jahr 2009 bieten sich Fördermöglichkeiten von 25 Prozent für private Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten. Im Höchstfall kann ein Eigentümer bis zu 80.000 Euro als Zuschuss erhalten.

Das Programm zielt ab auf die Unterstützung von städtebaulichen Maßnahmen in von Funktionsverlusten bedrohten zentralen Versorgungsbereichen, die als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben erhalten und entwickelt werden sollen. Es dient damit gezielt der Sicherung und Stärkung der Innenstädte. Konkret bedeutet dies, dass mit der Sanierung oder Modernisierung von nicht oder mindergenutzen Wohn- und Gewerbeflächen neues Leben im Zentrum der Stadt einkehren soll. Bestes Beispiel hierfür ist die Baumaßnahme „Altstadt, die Neue“. Hier werden neue marktgängige Gewerbeflächen, über 20 hochwertige und größtenteils barrierefrei erreichbare Wohnungen mit einer Tiefgarage für 20 Pkw zwischen Burg- und Neustraße errichtet. Die Stadt Wittlich fördert die private Maßnahme, die als „Anstoßprojekt“ für die neue Stadtentwicklung betrachtet wird, durch die Kostenübernahme der erforderlichen Ordnungsmaßnahmen.
Voraussetzung für die Auszahlung von Fördermitteln ist die Vorlage eines schlüssigen Innenstadtentwicklungskonzeptes, das die Stadtverwaltung derzeit im Auftrag des Stadtrates erarbeitet. In diesem Zusammenhang wurde ein Runder Tisch gebildet, dem neben den Mitarbeitern der Stadtverwaltung je ein Vertreter jeder Stadtratsfraktion angehört. Weiterhin wirkt der Verein Stadtmarketing Wittlich e.V. und dessen Initiativgruppe 5 (Stadtbild und Verkehr), die sogenannte Architektengruppe des Vereins, mit. Der Runde Tisch entwickelt Impulse und Ideen, die von den Mitarbeiter der Stadtverwaltung verwertet und im Konzept eingearbeitet werden.

In den ersten der mittlerweile dreizehn Sitzungen hat der Runde Tisch die Punkte herausgearbeitet, die im Innenstadtentwicklungskonzept thematisiert werden sollen. Wichtig ist dabei eine ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Komponenten der Stadt und deren inhaltlicher Zusammenhang. Im Fokus stehen die Themen Stadtbild, Wohnen, Einzelhandel, Soziale Infrastruktur und Verkehr. Aber auch die Freizeitgestaltung, der Tourismus, Klimaschutz und Umwelt sowie die Grün- und Freiraumstruktur werden genauer unter die Lupe genommen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden einer Abwägung unterzogen. Hieraus werden Entwicklungsziele und Maßnahmen definiert.

Das Innenstadtentwicklungskonzept soll auf einem möglichst breiten Fundament stehen. Daher spielt die Beteiligung der Öffentlichkeit eine besonders große Rolle. Neben einer Einwohnerversammlung fand in Zusammenarbeit mit Studenten der Universität Kaiserslautern ein „Stadtspaziergang“ statt, an dem jeder Interessierte teilnehmen und Ideen für die künftige Stadtentwicklung einbringen konnte. Die Untersuchungsergebnisse wurden an einem späteren Termin der Öffentlichkeit vorgestellt. Weiterhin wurden alle Eigentümer, deren Immobilien im vom Stadtrat beschlossenen Untersuchungsgebiet liegen, angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Rücklaufquote liegt bei 65 Prozent – in Relation zu durchschnittlich üblichen Rücklaufquoten von ca. 20 Prozent ein bemerkenswerter Erfolg. Dies zeugt von einem hohen Interesse der Eigentümer an der Entwicklung der Innenstadt.
Zudem wurden und werden viele Gespräche mit den Einzelhändlern der Innenstadt geführt, um Probleme aufzuzeigen und Lösungsansätze zu entwickeln. Auch diese Ergebnisse werden ins Konzept mit einfließen.
Selbstverständlich werden auch weitere Anregungen aus der Bevölkerung jederzeit gerne entgegengenommen. Als Ansprechpartner stehen die Mitarbeiter von Stadtplanung und Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung unter der Durchwahlnummer 06571/ 17-1201 und 17-1301 zur Verfügung.

Extra:
Zusammensetzung Runder Tisch Innenstadtentwicklungskonzept
Jürgen Junk, CDU-Fraktion
Heinz Zender, SPD-Fraktion
Ute Hahn, Bündnis 90 / DIE GRÜNEN-Fraktion
Klaus Nummer, FDP-Fraktion
Michael Scheid, FWG-Fraktion
Karsten Mathar, Stadtmarketing Wittlich e.V.
Philippe Bourassin, Initiativgruppe 5 des Vereins Stadtmarketing Wittlich

Die beteiligten Mitarbeiter der Stadtverwaltung:
Thomas Eldagsen, Stadtplanung;
Rainer Wener, Wirtschaftsförderung; Ulrike Kelle, Stadtmarketing/Tourismus; Anna Vössing, Administration.

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