Afrika dankt für Hilfe der Wittlicher IGFM

Wittlich / Pointe Noire (Kongo). Großes hat die Truppe der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte vollbracht, als sie im vergangenen Sommer die gesamte Einrichtung des ehemaligen Haftkrankenhauses abbaute, in Container verfrachtete und dafür sorgte, dass alles heile und akribisch beschriftet – übersetzt ins Französische, Amtssprache des Kongo – auf dem Seeweg in Afrika ankam.

Jetzt reisten Generalvikar  Alain Loemba und Marcel Mahoukou nach Wittlich, um sich zu bedanken. Staatssekretär a. D. Mahoukou kennt Jörg Beate, den Bruder der IGFM-Vorsitzenden Katrin Bornmüller, und hatte um konkrete Hilfe für sein Land gebeten; Pére Alain kam als Vertreter des katholischen Krankenhauses Christ Roi in Pointe Noire, einer Hafenstadt mit 650.000 Einwohnern, das die Hilfe erhielt. Unter anderem waren ein kompletter OP- Saal , eine Röntgenanlage, OP-Bestecke, Schränke, eine Desinfektionseinheit, ein komplettes Labor und 39 intakte Krankenbetten mit Nachttischen verschifft worden. Ein Segen für Pointe Noire, wo der Staat trotz beträchtlicher Ölvorkommen für medizinischen „Schnickschnack“ wie Wärmebettchen und Brutkästen für Frühgeborene, die dringend gesucht werden,  kein Geld ausgibt.   

Rund 600.000 Euro sind die Güter wert, die nun in Pointe Noire darauf warten, wieder zusammengebaut zu werden. Zurzeit ist man auf der Suche nach Fachleuten, die diesen letzten Teil der ungewöhnlichen Hilfe leisten können. Mit vereinten Kräften, so hofft das IGFM Netzwerk, wird auch diese Aufgabe gelöst. Alles hat seine Zeit, auch das Feiern, und so gab Bürgermeister Joachim Rodenkirch, stolz auf soviel bürgerschaftliches Engagement, zu Ehren des hohen Besuchs aus Afrika einen Empfang. Beim anschließenden Gastmahl zeigte Marcel Mahoukou den Film, den das kongolesische Staatsfernsehen gedreht hatte, als bei sengender afrikanischer Hitze die Container geöffnet wurden. Unter anderem drei Bischöfe, die Krankenhausdirektorin und zahlreiche zivile Ehrengäste hatten es sich nicht nehmen lassen, den großen Augenblick mitzuerleben.

Brisantes Detail der fast ausschließlich im Ehrenamt organisierten Hilfsaktion: Hätte die IGFM die allesamt funktionstüchtigen Gefängnis-Gerätschaften nicht übernommen, wären sie als „Schrott“ entsorgt worden – auf Kosten des Steuerzahlers.

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