Acht Meter lange Stämme verkeilen sich an der Lieserbrücke

Wittlich. Einen unruhigen Start ins neue Jahr hatten die Feuerwehr Wittlich und der Ortsverband des Technischen Hilfswerks. Der Grund: Einsetzendes Tauwetter im Zusammenspiel mit starken Regenfällen ließ die Lieser rund um Wittlich über die Ufer treten. Am Pegel Plein wurde am Freitag der Alarmpegel von 2,10 Meter erreicht. Und der Pegel an der Brücke zum Rommelsbachparkplatz zeigte am Freitagnachmittag stolze 3,70 Meter. Nicht nur das Wiesengelände am alten Französischen Sportplatz und weiter Richtung Altrich waren überschwemmt. Zeitweise mussten Fußwege und Straßenabschnitte gesperrt werden.

In erster Linie traf die Feuerwehr Wittlich vorsorgliche Maßnahmen. Basis dafür bildet der Alarmplan Hochwasser: Mit Erreichen des Pegelstandes von 2,10 am Pegel Plein wurde die Feuerwehreinsatzzentrale besetzt und wurden rund zehn Einsatzkräfte im Gerätehaus in Wittlich in Bereitschaft versetzt. Im Verlauf des Freitags, 7. Januar 2011, wurden auf Anordnung des Landkreises auch die kreiseigenen Einsatzmittel, welche im Standort Wittlich vorgehalten werden, vorbereitet. Konkret: 300 Säcke wurden mit Sand gefüllt und die „neuralgischen Punkte“ der Stadt regelmäßig überprüft.

Das sind in erster Linie die vier Brücken in Wittlich: Bastenmühle, Himmeroder Straße, Feldstraße und Schaffweg, an denen sich gerne Treibgut sammelt. Überprüft wird auch der Bereich des Pavillons an der Feldstraße, welcher im Bereich der Außenscheiben zur Lieser ab einem bestimmten Wasserstand gesondert gesichert werden muss. Ferner muss die Treppe an der Bastenmühle abgebaut werden, so Wehrleiter Christian Vollmer.

Besonderes Augenmerk richtete die Feuerwehr auch auf die Anwesen in der Römerstraße. Im Laufe des Nachmittags wurde daher hinter dem Praxis-Gebäude Engel ein Sandsack-Verbau hergestellt, um die im Keller liegenden Praxisräume vor der ansteigenden Lieser zu schützen: Es hat funktioniert! Beim Aldi Zentrallagers musste zudem das Regen-Rückhaltebecken abgepumpt werden, da sich Wasser bis is Lagergebäude zurück drückte. Das technische Hilfswerk unterstützte die Kollegen der Feuerwehr. So wurde an der Bastenmühle ein Teil der Fußgängerbrücke abgebaut, um größere Schäden durch ansammelndes Treibgut zu verhindern.

Dabei blieb es leider nicht: An der Lieserbrücke „Himmeroder Straße“ hatte sich durch das abfließende Schmelz- und Regenwasser eine große Menge Treibholz festgesetzt. Auch hier half das THW. Aufgestautes Treibgut und verkeilte Baumstämme – zum Teil bis zu acht Meter lang – wurden mittels Kran und Holzgreifer von der Brücke aus entfernt.  Baumstämme und Treibholz verkeilten sich dann noch einmal und machten Einsätze am Sonntagmittag ebenfalls an der Brücke Himmeroder Straße sowie an der Fußgängerbrücke Schaffweg notwendig.  Am Samstag zeigte das Wetter Einsicht: Die Pegel stiegen nicht mehr weiter an, die Lage entspannte sich. Ω

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