60 Jahre Musikverein Lüxem

Jubiläumskonzert unter dem Motto „Söhne Lüxems – zuhaus ist’s immer noch am schönsten“ 

Karl-Heinz Steffens, Generalmusikdirektor der deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz – Foto: Frank Vinken
Karl-Heinz Steffens, Generalmusikdirektor der deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz – Foto: Frank Vinken

Wittlich-Lüxem. Aus Anlass seines 60-jährigen Bestehens lädt der Musikverein Lüxem am Samstag, 19. März 2016, zu einem großen Jubiläumskonzert unter dem Motto „Söhne Lüxems – zuhaus ist’s immer noch am schönsten“  ins Eventum nach Wittlich ein. Gemeinsam mit den beiden aus dem Musikverein Lüxem hervor gegangenen Profimusikern Karl-Heinz Steffens und Matthias Ambrosius wird ein abwechslungsreiches Programm dargeboten. Dieser Tage bestand die Gelegenheit Karl-Heinz Steffens und Matthias Ambrosius anlässlich eines Besuches zuhause in Lüxem zu sprechen und dabei einige Fragen zu stellen:

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit im Musikverein Lüxem?
Steffens: Meine Erinnerungen an diese Zeit sind noch sehr präsent. Ich habe wie viele andere Kinder im Alter von zehn Jahren eine musikalische Ausbildung im Lüxemer Verein begonnen. Die ersten drei Jahre waren sozusagen eine Katastrophe. Ernst Neuwinger, mein erster Klarinettenlehrer hatte Gottlob viel Geduld mit mir und entdeckte im Lauf der Zeit doch mein musikalisches Talent. Mit 13 Jahren habe ich dann sozusagen den Schalter umgelegt und fortan täglich mindestens 4 Stunden geübt. Nicht zu vergessen aber auch die Zusammenarbeit mit dem ersten professionellen Dirigenten im Musikverein Lüxem, Ernst Geyer. Er entwickelte den Verein mit völlig neuer Literatur schon frühzeitig zu einem echten Orchester mit herausragendem Ruf im Umfeld. Gut in Erinnerung habe ich auch die vielen schönen Auftritte, sowohl mit dem Musikverein, wie auch mit dem aus dem Verein hervor gegangenen „Eifel-Mosel-Echo“.

Matthias Ambrosius, Klarinettist der Münchner Philharmoniker und Orchestervorstand – Foto: privat
Matthias Ambrosius, Klarinettist der Münchner Philharmoniker und Orchestervorstand – Foto: privat

Ambrosius: Der Musikverein Lüxem war für mich der Ort für Zusammenhalt, Offenheit und Motivation. Ohne ihn wäre ich wohl nicht zur Klarinette beziehungsweise Saxofon gekommen. Die sozialen und ersten musikalischen Highlights meiner Jugend habe ich auf jeden Fall dort erlebt.

Was motiviert Sie mit den Lüxemern gemeinsam auf der Bühne zu stehen?

Steffens: Es ist für mich eine Ehrensache mit diesem Orchester nach Jahren wieder einmal  gemeinsam aufzutreten. Damit möchte ich ein Stück weit dem Verein etwas von dem zurückgeben, wovon ich in all den Jahren profitieren konnte. Neben der Förderung der musikalischen Entwicklung sind meines Erachtens die Vereine mit Jugendausbildung auch extrem wichtig für die soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Oftmals fehlen dem Einzelnen die Erfolgserlebnisse, im gemeinsamen Musizieren können diese dann aber allen gleichermaßen zuteil werden.

Ambrosius: Eine starke innere Verbundenheit empfinde ich gegenüber dem Musikverein und deren Mitgliedern. Ich freue mich riesig darauf alle wiederzusehen und gemeinsam Musik zu machen.

Wer ist Ihnen in Ihrer Karriere als größter Musiker in Erinnerung geblieben und wer hat Sie  am meisten inspiriert?
Steffens:
Nun ich denke es ist kein Geheimnis, wenn ich berichte, dass Daniel Barenboim mich zum Dirigieren gebracht hat. Er ist es auch, der mich am meisten inspiriert hat.

Ambrosius: Ich fühle mich täglich neu von den unterschiedlichsten Künstlern inspiriert. Der persönliche Kontakt zu solch leidenschaftlichen Künstlern ist mit das tollste an meinem Beruf. Wirklich tief beeindruckt und inspiriert hat mich die Arbeit und Freundschaft mit Lorin Maazel, aber auch in anderen Bereichen etwa die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern.

Haben Sie aus musikalischer Sicht ein Vorbild?

Steffens: Wilhelm Furtwängler, ein ganz großer Dirigent möchte ich dabei nennen ohne das er mein spezielles Vorbild wäre. Sein Dirigat habe ich sozusagen Takt für Takt studiert, wobei man ihn wie alle anderen erfolgreichen Orchesterchefs nicht kopieren, sondern nur von ihnen lernen kann. Jeder muss sich individuell entwickeln und sein Charisma zum Ausdruck bringen.

Noch kurz ein Wort zur jüngsten Pressemeldung, dass Sie –  Karl-Heinz Steffens – als Orchesterchef an die norwegische Oper in Oslo berufen wurden?

Steffens: Ja es freut mich im Herbst 2016 diese Stelle im Osloer Opernhaus antreten zu können. Jährlich stehen etwa 3 Neuproduktionen auf dem Programm, das heißt, dass ich etwa 5 Monate dort jeweils arbeiten werde. Meine Tätigkeit als Generalmusikdirektor der rheinland-pfälzischen Staatsphilharmonie – einem reinen Konzertorchester – werde ich davon unberührt weiter ausüben.

Karten zu diesem besonderen Konzert sind im Vorverkauf im Alten Rathaus, in der Mühlenbäckerei in der Schloßgalerie und im Hofladen der Mühlenbäckerei in Lüxem erhältlich.

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