„…ich lebe in meinem Mutterland Wort“

Wittlich. In einem multimedialen Portrait werden Leben und Werk der Lyrikerin Rose Ausländer am Dienstag, den 9. November 2010, 20 Uhr, in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge, Wittlich erlebbar.

Rose Ausländer gilt als eine der bedeutendsten deutsch-jüdischen Lyrikerinnen. Die 20-jährige Rose verlässt ihre idyllische Heimat in der Bukowina und wandert 1921 in die USA aus.

Dort lebt sie einige Jahre in der „Moloch-Metropole New York“. Sie arbeitet beim „Westlichen Herold“ und in einer „grauen, großen, düsteren Bankfabrik“, gründet einen philosophischen Arbeitskreis und schreibt Gedichte – Großstadtlyrik. In den 30-Jahren kehrt sie wieder in ihre Heimat zurück. Sie erlebt und überlebt dort die Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Menschen – zunächst im Ghetto, dann in Kellerverstecken.

„Mein Vaterland ist tot Sie haben es begraben
Im Feuer ich lebe in meinem Mutterland Wort“

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandert sie wieder nach New York aus und schreibt sieben Jahre nur in englischer Sprache. Dann findet sie zurück in ihr „verwundetes, geheiltes Deutsch“. „Alle meine Gedichte sind gelebtes, erlebtes und erlittenes Leben.“ In diesem Hin- und Hergeworfensein zwischen den Kontinenten, dem Wechsel zwischen Idylle und Metropole, zwischen Himmel und Hölle, Hoffnungen und Enttäuschungen entsteht ihr lyrisches Werk von wundersamer, poetischer Kraft.

Eintrittskarten sind im Alten Rathaus, Neustraße 2, sowie an der Theaterabendkasse für 10,50 Euro erhältlich. Ermäßigungen erhalten Menschen mit Behinderung, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige, etc. Sonderpreise gibt es für Schüler- und Erwachsenengruppen nach Absprache.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen