Augen, Herz und Hände haben für die Menschen

Bischof Ackermann weiht Marcel Rieck aus Grafschaft zum Priester

Priesterweihe_ccTrier – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 2. Juli Marcel Rieck (33) im Trierer Dom zum Priester geweiht. Es gelte, „dankbar zu sein für das Geschenk der Berufung“, sagte der Bischof. Rieck habe den Ruf Gottes gehört, und den Mut, in seinen Dienst zu treten.

Rieck ist in Bad Neuenahr geboren, und in Grafschaft aufgewachsen. Bisher als Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Neunkirchen St. Marien tätig, wird der neue Priester künftig als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues eingesetzt. Dominic Lück, der zweite angehende Priester aus dem Bistum Trier, wird im Oktober von Bischof Ackermann in Rom geweiht, wo er auch weiter studieren wird.

Es sei eine schöne Verbindung, die Priesterweihe am Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) zu feiern, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Der Blick richte sich auf die beiden Frauen Elisabeth und Maria, in deren Leben Gott so überraschend aufgetreten sei, und die ihn angenommen haben. Maria, Urbild der Berufenen, habe ihr Magnifikat angestimmt, jenes Loblied, das jeden Abend in der Vesper gebetet wird, und das so wichtige Aussagen für den priesterlichen Dienst beinhalte. „Maria lässt Gott groß sein, hat keine Angst vor ihm und gewinnt selber an Würde“, fasste Ackermann die Anfangsaussage des Gebets zusammen. Übertragen auf den Dienst der Priester bedeute das, Gott in der Welt einen Platz zu geben, von ihm zu sprechen in Verkündigung und Liturgie genauso wie im persönlichen Leben. „Wir sollen so leben, dass man unser Leben ohne die Existenz Gottes nicht mehr verstehen kann.“

Kaum habe Maria über die Größe Gottes gesprochen, so der Trierer Bischof weiter, da rede sie von sich selber. Aber sie spreche stellvertretend für alle Gläubigen, für alle die Christus nachfolgen über die Größe des Gottesgeschenkes. Die Zusage über Gottes Nähe führe zu eigener Größe. Wieder übertragen auf das Priesteramt heiße das, Priester seien nicht abgerückt in einen besonderen Bereich, vielmehr stünden sie stellvertretend für alle Gläubigen. Bisweilen schämten sich Menschen heute für priesterliches Verhalten. Dazu forderte der Bischof: „Arbeiten wir daran, dass die Kluft nicht unüberwindbar wird und wir eher Antizeugnis geben“.

Im zweiten Teil stelle Maria im Magnifikat Gottes Taten dar. Dies gehöre sicher nicht zur Lebenserfahrung der damals jungen Frau. Vielmehr gebe die Mutter Jesu damit den Erfahrungen des Volkes Israel ihre Stimme. Den gesamten Glauben Israels fasse sie zusammen. Und so dürften auch die Priester nur sprechen in der gesamten Glaubensgemeinschaft, über deren Erfahrungen, ihre Nöte und Sorgen und ihren Dank. „Wir müssen in besonderem Maße Augen, Herz und Hände haben für die Menschen, die der Hilfe besonders bedürfen“, mahnte Bischof Ackermann. Neupriester Marcel Rieck, aber auch alle Mitbrüder forderte der Bischof auf, Kirche und den priesterlichen Dienst so zu leben, „dass wir Gott groß sein lassen in der Gemeinschaft mit allen, die an ihn glauben, und der Welt so das Zeugnis geben, das sie so dringend braucht“.

Handauflegung, Salbung der Hände und Überreichen von Hostienschale und Kelch sind in der Liturgie der Priesterweihe die besonders symbolstarken Handlungen, mit denen die Weihe verdeutlicht wird. Zusammen mit zahlreichen Mitbrüdern nahm der Bischof Marcel Rieck in die Reihe der Bistumspriester auf. Musikalisch gestalteten Chöre der Pfarreiengemeinschaft Ehrang, Pfalzel, Biewer unter Leitung von Axel Simon den Fest-Gottesdienst.

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