Demo für Erhalt einer der ältesten Brücken im Ahr-Flutgebiet Protestaktion

Rech (dpa/lrs) – Mehrere Dutzend Demonstranten haben im Ahr-Flutgebiet gegen den geplanten Abriss einer der ältesten Brücken in dem Flusstal protestiert. Sie trugen am Donnerstag in Rech (Landkreis Ahrweiler) neben der beschädigten und gesperrten Nepomuk-Brücke aus dem 18. Jahrhundert Kerzen und Schilder, auf denen es etwa hieß: «AHRzeichen setzen! Für den Brückenerhalt!» oder «Abriss ist Aktionismus – keine Lösung!»

Es kam zu Debatten mit Befürwortern des Rückbaus. Diese verwiesen auf die Risiken der alten Brücken. Bei der Flut im Juli 2021 waren im Ahrtal mindestens 134 Menschen getötet worden. Die historischen Brücken hielten mit ihren mächtigen Pfeilern weggeschwemmte Baumstämme, Autos, Campingwagen und Öltanks auf und erhöhten so den Pegelstand noch, bis die zusätzlichen Wassermassen durchbrachen.

Gegner eines Abrisses der Nepomuk-Brücke, welche in der Sturzflut ihren vierten Bogen verloren hatte, verwiesen auf die Bedeutung der Flussquerung als Wahrzeichen des Winzerdorfs Rech und des gesamten Ahrtals. Die Brücke könne als Mahnmal erhalten und daneben mehr Raum für den Fluss geschaffen werden, hieß es. Auch dem Tourismus könne das Fortbestehen des denkmalgeschützten Bauwerks dienen.

Im November 2022 hatte der Kreis Ahrweiler den Abbruch der Nepomuk-Brücke genehmigt. Zwar sei sie «ein für das Ahrtal sehr bedeutendes Kulturdenkmal». Doch die Prüfung von Experten habe ergeben, «dass Belange des Hochwasserschutzes, bei denen es letztlich um den Schutz von Menschenleben geht, die Belange des Denkmalschutzes überwiegen». Ein Gegengutachten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kam zu einem anderen Ergebnis: Mit einem erweiterten Flussbett und einem neuen Brückenteil ohne Pfeiler könne die Brücke erhalten werden. Derzeit gibt es in Rech nur eine Notquerung über die Ahr.

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