Gemeinsame Helfer- und Zeugenehrung der Stadt Trier und des Polizeipräsidiums Trier am 18. Februar 2017

Das Foto zeigt die Geehrten mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe (2. Von links) und Polizeipräsident Lothar Schömann (rechts).
Das Foto zeigt die Geehrten mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe (2. Von links) und Polizeipräsident Lothar Schömann (rechts).

Die Stadt Trier und das Polizeipräsidium Trier ehren mutige Bürger

Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Polizeipräsident Lothar Schömann ehrten Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und der Region Trier, die sich besonders für Menschen in Notsituationen eingesetzt oder der Polizei dabei geholfen hatten, Straftaten aufzuklären und Tatverdächtige festzunehmen. 13 Frauen und Männer nahmen den „Preis für Zivilcourage“ bei einer Feierstunde im Trierer Rathaus persönlich in Empfang.

Sie haben Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet, die Polizei auf die Spur von Straftätern geführt oder sich einfach um Menschen in Notsituationen gekümmert. 13 Männer und Frauen haben sich durch ihr Handeln, teilweise ohne Rücksicht auf Gefahren für sich selbst couragiert für ihre Mitmenschen eingesetzt. „Wir brauchen in Notsituationen die Polizei aber auch Menschen die helfen, so wie Sie,“ sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe, „wir sind ein sicheres Land, weil Bürgerinnen und Bürger auf sich achten.“ Auch Polizeipräsident Lothar Schömann lobte das couragierte Verhalten der Geehrten: „Sie waren mutig, haben die Situation richtig eingeschätzt und gehandelt.“ Aus diesem Grund hätten sich die Geehrten im Sinne der polizeilichen Zivilcouragekampagne „Wer nichts tut macht mit“ vorbildlich verhalten. „Nicht wegsehen ist die Botschaft Ihres Handelns gewesen,“ sagte Schömann, der gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Dankurkunden und Präsente an die 13 Männer und Frauen überreichte.

Eine Aufstellung der Personen, die den Preis für Zivilcourage entgegennahmen und die entsprechenden Sachverhalte finden Sie hier folgend:

Herr André Legenhausen, Igel

Sie retteten am 20. Juli 2016 einen verunglückten Autofahrer aus einer lebensbedrohlichen Situation. Der 89-jährige Mann hatte zuvor Ihr Auto gerammt und war dann in den Mattheiser Weiher gefahren, wo sein Auto versank. Obwohl Sie selbst bei dem Unfall leicht verletzt wurden und sich Ihr neun Monate alter Sohn in Ihrem Auto befand, stiegen Sie in den Weiher und zogen den Mann aus seinem Auto noch bevor die Rettungskräfte eintrafen. Das Erschreckende an dieser ganzen Situation war, dass eine Reihe anderer Menschen, die den Vorfall ebenfalls beobachtet hatten, in der Nähe standen und nicht halfen. Teilweise haben sie das Ganze auch noch mit dem Handy gefilmt.

Frau Julia-Sophie Aßmann, Bad Kreuznach

Sie retteten am 15. April 2016 gemeinsam mit einer Mitschülerin einen 18-jährigen Mann aus einem Weiher  in Birkenfeld. Der Mann war vermutlich in suizidaler Absicht in den Weiher gegangen und trotz guten Zuredens nicht bereit, herauszukommen. Sie informierten Rettungsdienst und Polizei, begaben sich mit ihrer Mitschülerin in das kalte Wasser  und zogen den bereits stark unterkühlten Mann aus dem Weiher. Mit Ihrem Einsatz haben Sie möglicherweise das Leben des Mannes gerettet.

Frau Rosemarie Bösen, Kirf

Sie haben 1. Januar 2017 den Rettungskräften den entscheidenden Hinweis auf eine in Freudenburg vermisste Frau gaben. Die 72-jährige ortsunkundige Frau war am Mittag zu einem Spaziergang aufgebrochen und bis zum Abend nicht zurückgekehrt. Nach Ihrem Hinweis konnten die Rettungskräfte gezielt mit einem Hund nach der Vermissten suchen und sie gegen 22.45 Uhr in einem Waldgebiet finden. Mit Ihrem Einsatz haben Sie möglicherweise das Leben der Frau gerettet, die aufgrund der Wetterlage schon leicht unterkühlt war und die Nacht im Freien kaum überstanden hätte.

Herr Simon Buring, Trier

Sie haben am 12. März in der Trierer Fußgängerzone einen Ladendiebstahl beobachtet, der mit einem Fahrrad flüchtete. Sie verfolgten den Mann. Während der Verfolgung stieß der Mann mit einem Fußgänger zusammen und stürzte. Auch Sie stürzten zu Boden. Der Flüchtende konnte trotzdem festgehalten und von der Polizei festgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen führten zum Auffinden weiteren Diebesgutes und Aufklärung weiterer Ladendiebstähle.

Frau Andrea Dose, Orenhofen, Herr Manfred Clemens, Zemmer  und Herr Wolfgang Peters, Trier

Großes Aufsehen erregte ein Sondereinsatz der Polizei Trier am 14. Dezember 2016, nachdem ein Unbekannter in einem Trierer Parkhaus mehrere Schüsse abfeuerte. Zur Tatzeit hielten sich Frau Dose und Herr Clemens in diesem Parkhaus auf, informierten die Polizei und stellten sich als Zeugen zur Verfügung.

Dabei gaben sie eine sehr detaillierte Personenbeschreibung eines Mannes ab, der das Parkhaus kurz nach den Schüssen verließ. In dessen Hosenbund hatten Sie eine Pistole erkannt.

Herr Peters arbeitete an diesem Tag im Alleencenter und beobachteten dort einen verdächtigen Mann, auf den die Personenbeschreibung zutraf. Sie informierten die Polizei und hielten permanenten Telefonkontakt mit der Einsatzleitstelle. Sie verfolgten den Gesuchten innerhalb des Alleencenters unauffällig und ohne sich oder andere zu gefährden. Nachdem Beamte unserer Fahndungseinheit Kontakt zu Ihnen aufgenommen hatten, wiesen Sie diese auf den Verdächtigen hin, so dass der Mann festgenommen werden konnte.

Er räumte in seiner Vernehmung ein, tatsächlich Schüsse aus einer Schreckschusspistole abgegeben zu haben. Die Waffe wurde bei ihm sichergestellt. Der bereits vorbestrafte Mann wurde in Haft genommen.

Herr Maximilian Heinz, Trier

Mit Ihrem gemeinsamen Einsatz zur Feuerbekämpfung am 24. September 2016 im „Studierturm“ in Trier Nord, haben Sie den Ausbruch eines Feuers in dem Appartementhaus verhindert.

Zusammen hatten Sie einen beginnenden Zimmerbrand in einer verschlossenen Wohnung bemerkt. Sie verschafften sich Zutritt  zu dem Appartement und löschten mit einem zuvor besorgten Feuerlöscher einen brennenden Mülleimer. Hierdurch haben Sie möglicherweise einen Großbrand mit unkalkulierbaren Folgen für die Bewohner verhindert. 48 Hausbewohner konnten so gefahrlos evakuiert werden.

 

Herr Mario Hoffmann, Bergweiler, und Herr Noel Tenner, Enkenbach-Alsenborn

Sie befanden sich gemeinsam am 8. August 2016 vor einem Supermarkt in Salmtal. Hier erkannten Sie zwei Männer, die bereits die Verfolgung von drei Ladendieben aufgenommen hatten. Spontan entschlossen Sie sich, die Verfolger zu unterstützen.

Letztlich konnten alle drei Ladendiebe festgenommen und der Polizei übergeben werden. Sie beide haben einen der Flüchtenden gestellt, der bereits einen Zug bestiegen hatte, mit dem er den Tatort verlassen wollte. Mit Ihrem Einsatz haben Sie die Aufklärung dieser Straftat ermöglicht.

Frau Christiane Mettlach, Trier

Sie haben am 16. April in Trier beobachtet, wie mehrere Männer Altkleidersäcke in einen Transporter luden, die zum Abholen durch eine Jugendorganisation auf der Straße abgestellt waren. Sie sprachen die Männer an und informierten die Polizei. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass die Männer möglicherweise mehrere hundert Altkleidersäcke unberechtigterweise eingesammelt hatten.

Herr Patrick Mörscher, Idar-Oberstein

 

Ganz im Sinne unserer Kampagne haben Sie sich am 15. August 2016 verhalten, als Sie gemeinsam mit Herrn Robert Rosner (Anmerkung: Herr Rosner hat abgesagt)  einen Mann reanimierten, der zuvor einen Autounfall gehabt hatte. Herr Rosner hatte bereits den Notruf gewählt und Herrn Jung aus dem Pkw befreit. Sie unterstützten ihn bei den Reanimationsmaßnahmen, bis Rettungskräfte eintrafen. Mit Ihrem Einsatz haben Sie das Leben des 76-jährigen gerettet.

Frau Elke Schmitz) und Herr Patrick Schmitz, beide Oberkail

Am Sonntag, 11. September 2016, waren Sie beide zusammen auf einem Spaziergang außerhalb von Oberkail, als Sie einen PKW bemerkten, der hinter einer Hecke stand. Sie stellten fest, dass vom Auspuff ein Schlauch ins Wageninnere gelegt war und schlossen daraus, dass sich die Fahrerin das Leben nehmen wollte.

Gemeinsam gelang es Ihnen, die 30-Jährige davon abzuhalten und die Polizei und den Rettungsdienst zu verständigen. Ihrem besonnenen und umsichtigen Eingreifen ist es zu verdanken, dass die Frau gerettet werden konnte.

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