Zur Berichterstattung der Eifelzeitung zum Naturpark Vulkaneifel erhielten wir nachfolgende Lesermeinung: Wer mitreden will, muss das Angebot auch annehmen!

Mit Erstaunen habe ich in der letzten Ausgabe die Ausführungen zur Beteiligung der Naturschutzverbände am Naturpark Vulkaneifel zur Kenntnis genommen. Endlich ist es geschafft – nach über einem Jahrzehnt Planungen wurde nun endlich der Naturpark Vulkaneifel gegründet. Als ein – aus meiner Sicht sehr wichtiger Bestandteil – sollen hier auch die Naturschutzverbände an der Arbeit und vor allem der inhaltlichen Ausrichtung beteiligt werden. Hierzu ist es notwendig, dass diese Verbände auch als Gesellschafter mit allen Rechten einbezogen werden. Um dies zu ermöglichen, wurde der Anteil der verschiedenen Naturschutzverbände so berechnet, dass deren maximal zu tragender Verlustanteil möglichst gering ist. Dieser wurde auf rund 3.500 Euro pro Jahr festgelegt.

In der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderates Daun wurde die Sorge der Verbände vor einer finanziellen Überlastung und einer evtl. Aberkennung der Gemeinnützigkeit geäußert. Deshalb hat der Verbandsgemeinderat Herrn Landrat Onnertz als Aufsichtsratsvorsitzender des Naturparks aufgefordert, die Fragen hinsichtlich der Gemeinnützigkeit zu klären. Weiterhin soll er nach einer Lösung suchen, dass die Naturschutzverbände nicht wegen finanzieller Probleme an einer Mitarbeit gehindert werden.

Die finanzielle Belastung wird für die einzelnen Gesellschafter festgeschrieben und soll im konkreten Fall für alle Naturschutzverbände zusammen rund 3.500 Euro betragen. Bei sechs Verbänden würden also durchschnittlich rund 600 Euro pro Verband und Jahr aufzubringen sein, was sicher möglich ist. Der Nabu Daun hat laut seiner Homepage zum Beispiel rund 400 Mitglieder, hier würden sich sicher Spender für dieses wegweisende Konzept finden lassen. Ebenfalls ist hier noch eine finanzielle Entlastung möglich, da die Verbände aus den Nachbarkreisen einbezogen werden können, die in den ebenfalls räumlich beteiligten Nachbarlandkreisen angesiedelt sind.

An finanziellen Hürden von 3.500 Euro darf und wird die Beteiligung der Naturschutzverbände sicher nicht scheitern. Voraussetzung ist aber auch, dass die Verbände mitarbeiten wollen. Dann ist der „kleine“ finanzielle Beitrag im Budget der Verbände nämlich als ein Beitrag zum Naturschutz in Form des Naturparks zu sehen. Dessen Aufgabe wird nämlich auch der Umwelt- und Naturschutz sein. Daher ist der Hinweis verwunderlich, dass die Verbände sich bei einer Beteiligung als von vorneherein ausgeschlossen fühlen.

Genau das Gegenteil ist der Fall: Nur mit einer Beteiligung an der Gesellschaft ist rechtlich sichergestellt, dass eine inhaltliche Beteiligung möglich ist. Im Sinne des Naturschutzes darf nicht der Eindruck entstehen, dass finanzielle Belange als Vorwand genutzt werden, um sich nicht an der wichtigen Einrichtung des Naturparks beteiligen zu können.

Aus meiner Sicht ist eine Beteiligung der Naturschutzverbände absolut notwendig und auch realistisch möglich. Finanzielle Bedenken werden gelöst werden, sei es durch die Anrechnung von ehreamtlicher Arbeit oder anderweitige Lösungen. Klar ist aber auch: Wer mitreden will, muss das Angebot auch annehmen!

 
Thomas Klassmann
CDU-Fraktionsvorsitzender Verbandsgemeinderat Daun
 

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