Zu unserem Beitrag „Kleintransporter: die rasende „Gefahr“ auf Autobahnen“ in KW 43, erhielten wir folgende Lesermeinung: Die wirklichen Verantwortlichen

Sie berichten in dem Artikel, dass die Unfälle mit Kleintransportern -Unfallursache Nummer eins ist. Dies entspricht sicherlich auch den Tatsachen, jedoch machen sie es sich genauso einfach, wie andere auch. Die Bösen Fahrer, doch die wirklichen Verantwortlichen, wie bei diesem Unfall der DPD, werden dabei nicht weiter erwähnt. Man spricht dann hier zwar von Altersklassen usw. aber niemals über die, die an diesen Unfällen schuld sind. Sicherlich ist, der am Steuer sitzt, der Unfallverursacher; aber niemals wird gefragt, warum ist der Fahrer mit einer solch überhöhten Geschwindigkeit gefahren – wie dies auch in vielen Gerichtsverhandlungen der Fall ist – es fragt keiner oder es ermittelt auch keiner, warum?

Die tollen Auftraggeber, die nicht immer die Arbeitgeber des Fahrers sind, sondern die, die dies planen. Normalerweise wird ja auch bei einem Mord der Auftraggeber bestraft, oder. Hier in diesem Fall, gibt der DPD den Auftrag, Expresspakete von Koblenz über Sehlem nach Neunkirchen im Saarland transportiert. Hierbei wird dann zunächst ein tolles Zeitfenster vorgegeben, welches aus was für Umständen auch immer nicht wirklich einzuhalten ist. Der Fahrer muss pünktlich in Sehlem eintreffen, weil er die Expresspakete nicht nur für das Gebiet des Depots dort, sondern auch noch für Expresspakete, die von dort noch pünktlich in Luxemburg eintreffen müssen und natürlich die Pakete, die auch noch pünktlich in Neunkirchen sein sollten. Hierbei wird natürlich nicht gefragt, gab es Stau, waren die Pakete auch pünktlich in Koblenz, konnte der Fahrer überhaupt rechtzeitig in Koblenz am Depot losfahren, alles vollkommen egal. Dadurch wird der Fahrer unter Druck gesetzt, schafft er es nicht, wird sein Arbeitgeber mit Geldstrafen belegt. Der Arbeitgeber wird hierbei nicht von dem Depotleiter gefragt, warum, auch wenn eindeutig die Schuld beim DPD liegen würde. Der Depotleiter weiß all zu gut, dass dieses Zeitfenster eigentlich nur einzuhalten ist, wenn der Fahrer fährt wie ein Wahnsinniger, oft hat der Fahrer nach einer solchen Fahrt noch eine komplette Tagestour hinter sich zu bringen. Wer ist denn nun der Schuldige, der Fahrer etwa, er hat doch gar keine andere Wahl als zu rasen. Die sogenannten Unternehmer bei den KEP-Diensten sind ja auch keine Unternehmer, sondern eigentlich nur diejenigen, die Weisungen seitens des Auftraggebers an ihre sogenannten Mitarbeiter weiter geben dürfen; dies hat sogar das Bundessozialgericht vor einiger Zeit in einem Urteil bestätigt und den Auftraggeber „GLS“ zur Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge eines Subunternehmers verurteilt.

Die Rigorosität der Auftraggeber kennt hierbei keine Grenzen, wie ihnen sicherlich auch bekannt ist, hat die GLS durch ihre Manager es bis zu einem Raubmord in Mehren kommen lassen, bis man reagierte. Nachdem es passierte stehen dann die, die sich hier eine große Mitschuld geben auf der Trauerfeier und tun sehr betroffen, obwohl ihnen dies doch eigentlich am Arsch vorbei gegangen sein muss. Ich könnte hier noch weit mehr berichten aus dieser Branche, das würde wohl bei Weitem zu lange werden, die Auftraggeber GLS, DPD oder wie sie heißen sind völlig skrupel- und rücksichtslos.

Ich wollte jedoch nur dazu Stellung nehmen, dass man bei solchen Artikeln auch viel mehr darüber nachforschen sollte, warum fahren bzw. rasen die Fahrer der Kleintransporter so durch die Gegend, sie haben gar keine andere Wahl, ob sie übermüdet sind oder was auch immer, danach fragt keiner.

Sicherlich könnte ich ihnen noch viel mehr zu dieser Branche und der Rücksichtslosigkeit berichten und sogar beweisen, aber ich habe auch schon gemerkt, dass die Presse hieran nicht interessiert ist, dann sollte aber die Presse auch nicht immer den armen Fahrer verurteilen, dem oft gar keine andere Wahl bleibt, obwohl es ist klar, dass da auch schwarze Schafe drunter sind, die rasen, weil es ihnen Spaß macht.

Heinz Rach

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