Wer steckt dahinter?

Bei einer derart unsensiblen Planungsvorlage durch das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) fragt  man sich unwillkürlich: Wer steckt denn letztendlich hinter diesen Aktivitäten zur Ausweisung möglichst vieler großer Vorrangflächen für den Gesteinsabbau in der Vulkaneifel? Ist es allein das LGB, das hier seinen Auftrag, für eine ausreichende langfristige Rohstoff-Sicherung zu sorgen, falsch versteht? Anstatt sicher zu stellen, dass die Ressource vulkanische Gesteine auch noch künftigen Generationen in ausreichendem Maße zur Verfügung steht, zielt man dort offenbar auf einen Turbo-Abbau ohne Rücksicht auf Landschaft und Leute, Natur und Schutzbestimmungen.

Ist es „die Landespolitik“, die zwar Nachhaltigkeit predigt, aber den Raubbau an Natur und Landschaft fördert oder ihn zumindest billigend in Kauf nimmt? Sind es einige Kommunalpolitiker, die möglichst rasch möglichst viel für das Gemeindesäckel herausholen wollen und denen ein ansprechendes Landschaftsbild ihrer Heimat dagegen nichts wert ist?  Ist es die ehrenwerte Gesellschaft der Betreiber der vielen Lava- und Basaltgruben, die nur an schnellem hohem Gewinn interessiert sind und die die einmalige Vulkanlandschaft der Eifel und deren nachhaltige Nutzung für einen einträglichen Tourismus nicht kümmert?  Oder haben sich hier etwa unheilige Allianzen gebildet für eine uneingeschränkte Jagd nach den ja nicht gerade allzu hochwertigen, technisch dafür aber umso einfacher zu gewinnenden „Bodenschätzen“ der Vulkaneifel? 

Jedenfalls bietet der bisherige Ansatz des LGB noch keine gute Grundlage für eine  verantwortungsvolle und Erfolg versprechende Zukunftsplanung und Zukunftssicherung. Die Ansiedlung innovativer High-Tech Unternehmen wie z.B. TechniSat ist da allemal weit wichtiger als sämtliche Lava- und Basaltabbau-Betriebe zusammen. Um das dafür erforderliche Fachpersonal bekommen und halten zu können, muss aber nicht nur das angebotene Gehalt, sondern auch die Lebensqualität des gesamten Umfeldes stimmen. In dem in mancherlei Hinsicht benachteiligten ländlichen Raum kann dazu u.a. auch der Erhalt einer attraktiven Landschaft mit hohem Erholungs- und Freizeit-Wert beitragen.

H. Erkert, Zilsdorf 

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