Strom als Allgemeingut

Strom ist eine Form der Energie, ohne die ein ordnungsgemäßes Zusammenleben und sogar Überleben in fast allen Gemeinschaftswesen (Länder, Städte, Gemeinden) fast schon unmöglich ist, und das weltweit. Man stelle sich nur einmal das Szenarium vor, welches bei einem Stromausfall von der Dauer eines Tages entstehen würde,  geschweige denn für eine Woche oder gar Monat. Man brauch nicht viel Phantasie, um zu ahnen, welch chaotische, vielleicht schon kriegsähnliche Zustände herrschen würden. Seit wir den Strom mehr und mehr als Energieträger im wirtschaflichen und privaten Leben nutzen, sind ohne Frage dadurch Wohlstand und viel Arbeitserleichterung eingetreten.

Da wir nun schon in unserer Existenz vom Strom abhängig sind, wäre es da nicht sinnvoll, die Regelung der Erzeugung, des Handels und der Lieferung in die Hände der Allgemeinheit,das heißt des Staates zu geben? In meinen Augen darf es nicht sein, das wir uns von einigen wenigen Stromerzeugern, welches aufs höchste profit- und gewinnorientierte Aktiengesellschaften sind, abhängig machen.

Die letzten Strompreiserhöhungen legen zumindest den Verdacht der Absprache nahe. Zudem wird unser Strompreis durch die Kurse an der Strombörse in Leipzig ermittelt, so daß er auch einem Betätigungsfeld von Spekulanten ausgesetzt ist. Da der Strom in seiner Wichtigkeit durchaus mit der des Wassers gleichzusetzen ist, wäre es doch sinnvoll, die Verwaltung dessen von oben nach unten, das heißt von der Bundesregierung bis zumindest in die Verbandsgemeinden zu verteilen. Den Preis ermittelt man über die Beschaffungskosten, ähnlich wie beim Wasser, für die jeweiligen Landkreise.
So kämen Bioenergie, Windkraft und Solarenergie automatisch kostenmäßig auf den Prüfstand und der Bau von weiteren Anlagen würde nach regionalem Bedarf und wirtschaftlicher Effizienz geregelt. Für die Verwaltungen der Verbandsgemeinden ergäbe sich hier, wie beim Wasser, ein Betätigungsfeld, welches ihren weiteren Bestand in den jetzigen Größenordnungen rechtfertigen würde.

Dem Verbraucher könnte man einen Preis bieten, der die Kosten für Beschaffung und Vertrieb deckt, aber nicht gewinnorientiert ist. Sicher ist dies alles viel Wunschdenken, doch sicher einer Diskussion in diesem Sinne wert !
 
Hermann Warscheid,
Bettenfeld
 

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