Leserbrief: Islam und Islamismus

Wir alle stehen immer noch unter dem Schock der barbarischen Ereignisse in  Frankreich. Junge Männer, die sich „Gottes“krieger nennen, haben gezielt Mitarbeiter einer Zeitungsredaktion, Kunden eines jüdischen Geschäfts und Polizisten brutal und erbarmungslos ermordet. Diese Islamisten sind keine Krieger Gottes, sondern des Satans.
Es ist Zufall, dass etwa zur  gleichen Zeit eine Studie der Bertelsmann-Stiftung über Muslime in Deutschland erscheint. Die Mehrheit unserer nichtmuslimischen Bürger empfindet den Islam als bedrohlich. Dem entspricht dann auch die mehrheitliche Meinung, dass der Islam nicht in die westliche Welt passe. Wie kommt es zu dieser Einschätzung? Hauptursache ist wohl die ständige Überflutung in den Medien von den islamistisch geprägten Ereignissen in vielen Ländern der Welt. In den betroffenen Ländern gehen die verschiedensten islamistischen Gruppierungen wie ISIS, Al Kaida, Boko Haram, Taliban, al-Shabab u.a. mit größter Brutalität gegen Regierungen und Andersgläubige, aber teilweise auch gegen Moslems selbst, vor. Zulauf erhalten diese Mörderbanden in nennenswertem Umfang auch aus Europa und Deutschland. Nach ihrer Rückkehr werden sie – wie auch die hier verbliebenen Islamisten – von den Sicherheitsbehörden als große Bedrohung eingestuft. So schreibt auch eine große Deutsche Sonntagszeitung wohl zu recht: „Es ist noch nicht vorbei“. Höchste Wachsamkeit ist also geboten. Nicht nur seitens der Sicherheitsorgane, sondern auch seitens aller Bürger.

Bei dieser Situation drängt sich die Frage auf, wie kann es zur Radikalisierung meist junger Menschen auch hier in Deutschland kommen? Teilweise sind sie sogar hier geboren. Die entscheidende Rolle bei der Indoktrinierung und Radikalisierung spielen unzweifelhaft die sog. Hassprediger. Seit Jahren treiben sie unbehelligt ihr Unwesen in Moscheen, Gebetshäusern, Koranschulen und anderswo. Der Staat und seine Organe lassen sie unverständlicher weise gewähren. Die größte Verantwortung tragen hier jedoch die Muslime selbst. Ich frage mich, warum sie nicht in großer Zahl gegen die Hetzer aufstehen und sie aus ihren Moscheen werfen. Jedenfalls hat man von einem derartigen Einschreiten in der Vergangenheit nichts gehört. Kein Mensch, auch kein Muslim, kommt als Terrorist oder Mörder zur Welt. Nur die skrupellose Indoktrinierung macht einige zu dem, was wir heute erleben. Es wird höchste Zeit, dass alle aufgeklärten Muslime und nicht nur ihre geistlichen Führer, künftig ihre große Verantwortung engagiert wahrnehmen.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass der aus Politik und Medien oft zu hörende Hinweis, der Islam habe mit dem Islamismus nichts zu tun, m.E. eine billige Anbiederung darstellt. Er ist in der gesamten Diskussion auch nicht hilfreich. Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen beidem. Die Terroristen aller Schattierungen berufen sich ja schließlich nicht auf Christen- oder Judentum, sondern ausdrücklich auf Koran und Islam. Dieser theoretische Zusammenhang darf jedoch nicht den Blick darauf verstellen, dass ohne Zweifel die mit Abstand meisten der hier lebenden Muslime wie auch wir  den islamistischen Terror verurteilen und ablehnen.

Mein sehnlichster Wunsch heute ist, dass in nicht allzu ferner Zukunft das Schreckgespenst des Islamismus in Deutschland, Europa und aller Welt verschwindet und die drei Welt
religionen in Akzeptanz, Frieden und gegenseitigem Respekt miteinander leben.
 Josef Saxler, Daun 

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