Leserbrief: Bürgermeister von Wagenhausen sorgt im Vorfeld für hohe Wahlbeteiligung

Ungewollt, aber wirkungsvoll, sorgt der Bürgermeister von Wagenhausen für Gesprächsstoff und eine rege Beteiligung an der bevorstehenden Wahl. Nachdem sich vor Jahrzehnten die Jagdgenossenschaft Wollmerath-Wagenhausen intern getrennt hatte, sorgte sein eigenmächtig verfasstes Schreiben an die Behörde dafür, dass diese Trennung seitens der zuständigen Behörde mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurde. Grund für das Schreiben war die Verärgerung nach der letzten Versammlung darüber, dass durch die geheime Abstimmung der Wirtschaftsweg eines Landwirts seines „Lagers“ nicht befestigt wird.Er selbst hatte nach einem Gemeinderatsbeschluss den Antrag hierfür gestellt, selbst sich aber nach eigenen Angaben wegen Rechtsunsicherheit enthalten, wodurch eine Stimmenmehrheit nicht zustande kam. Um aber von dem von ihm erzielten Ergebnis und seinem Verhalten abzulenken, bezichtigte er einen zugezogenen Bürger der Straftat „Urkundenfälschung“. Diesen hatte man, wie die Jahre zuvor auch andere Personen, zu der Versammlung eingeladen, obwohl er kein Jagdgenosse ist.  Man hoffte aber offensichtlich auf eine Ja-Stimme, denn nach der Auflösung wurde massive Vorhaltungen gemacht und einfach behauptet, er habe mit „Nein“ gestimmt.

Auf die Idee einer Urkundenfälschung kam man, weil die eingeladene Person eine Vollmacht eines Jagdgenossen erhalten und mitgebracht hatte, man diese aber in der Versammlung als nicht erforderlich ansah, da er selbst Genosse sei. Wegen des unberechtigten strafrechtlichen Vorhalts wurde auf eine Anzeige verzichtet, aber eine öffentliche Entschuldigung erbeten. Zuvor war man zu einem runden Tisch unter neutraler Führung bereit.

Hier wurde aber nur verdeutlicht, dass die eingeladene Person – Zitat: „zwischen zwei Lager geraten ist“. Sie hatte zwei Tage vor der Versammlung unwissentlich öffentlich mit einer Person gesprochen, die nicht dem „Lager“ des Bürgermeisters angehört und so hat man daraus direkt die Manipulation der Zustimmung vermutet.  Unsachlichkeit und fehlende Wahrheitsgehalte brachten am runden Tisch kein positives Ergebnis. Da der Bürgermeister verschiedene politische Posten für eine Partei inne hat, versucht man, die ganze Angelegenheit darüber zu bereinigen. Letztendlich kann man dem Verhalten des Bürgermeisters doch noch etwas Positives abgewinnen: Die Einwohner von Wagenhausen denken neu über die Begriffe wie Akzeptanz, demokratische Abstimmung, Wohl der Gemeinde etc. nach. Deshalb hat sich zur Wahl auch ein Gegenkandidat aufstellen lassen und es wird sich die Wahlbeteiligung erhöhen. Und es werden nochmal die Klinken ordentlich geputzt.

Bodo Schwoll, Wollmerath

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