Gebietsreform

Sicher ist, dass die öffentliche Hand sparen muss, doch ist die Gebietsreform wirklich der richtige Weg? – Gerade im ländlichen Raum sind die Wege weit; wer kein eigenes Fahrzeug hat und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, für den ist doch schon jetzt die Fahrt zu seiner Verbandsgemeindeverwaltung eine Weltreise, was insbesondere für ältere und behinderte Einwohner schwierig ist.

Sehr bürgernah ist die Gebietsreform schon aus diesen Gründen nicht. Darüber hinaus lassen sich die meisten Probleme am günstigsten vor Ort lösen, weil die Beteiligten vor Ort sich in aller Regel am Besten auskennen und die Lösung der Probleme ihnen auch mehr am Herzen liegt als in weit entfernten Verwaltungen. Je weiter weg Dinge verwaltet werden, umso eher werden sie zu einem reinen Akten- und Verwaltungsvorgang. Je besser man die Lokalitäten kennt, umso leichter und umso schneller lassen sich Fragen beantworten und Lösungen finden. Das Alles schließt jedoch eine Zusammenarbeit mit anderen Gebietskörperschaften keinesweg aus; eine Verbandsgemeindeverwaltung kann ja letztendlich auch mit anderen Verbandsgemeindeverwaltungen  kooperieren, auch, was Gewerbeansiedlungen anbetrifft. Kooperationen zwischen einzelnen Verwaltungen, gemeinsame Arbeitskreise und ein gemeinsamer Austausch sind zumindest eine Alternative, über die man nachdenken kann und bei der die viel beschworene Bürgernähe, von der unsere Politiker gerade im Wahlkampf reden, nicht auf der Strecke bliebe. 

Markus Kenn, Gevenich

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