Aufstiegschance verpasst?

Stellen Sie sich einen Fußballverein in der 3ten Liga vor, der dort immer im Mittelfeld der Tabelle rangiert. Traditionsverein mit einem schmucken kleinen Stadion, aber schlechte Verkehrsanbindung und geringer Zuschauerschnitt, weil die spürbaren Erfolge ausbleiben. Der aktuelle Trainer hat zum Ende der letzten Saison das Handtuch geworfen. Durch die Fusion mit einem anderen Verein kommen neue interessante Spieler ins Team, deren Talent dem neuen Verein die Möglichkeit geben könnte um den Aufstieg in die 2te Liga mitzuspielen. Bleibt die Frage mit welchem Trainer und somit mit welcher taktischen Aufstellung und welchem Spielsystem der Aufstieg gelingen könnte.

Drei Trainer stehen zur Auswahl. Der eine Trainer ist der Assistent des alten Trainers, selbst nur Verbandsliga gespielt, aber seit Jahren im Verein. Er ist gewillt das gleiche Spielsystem weiterzuführen und zu versuchen die neuen Spieler irgendwie zu integrieren. Der zweite Trainer kommt frisch vom Fußballlehrgang mit besten Noten. Außerdem hat er erfolgreich einige Nachwuchsmannschaften trainiert und selbst in der 3ten Liga gespielt. Der dritte Trainer hat erste Liga gespielt und Erfahrung als Trainer in der ersten und zweiten Liga und gute Kontakte zum Sportdirektor.

Der Verein schlägt vor, die Fans entscheiden zu lassen wer Trainer wird. In einer ersten Umfrage bei den Fans schneidet der dritte Trainer schlecht ab, weil ein Erstligatrainer vielleicht doch eine Nummer zu groß für den Verein sein könnte und zu viele Veränderungen anstehen könnten. Vor der endgültigen Abstimmung sprechen sich Vorstand und Sportdirektor für den jungen Laptoptrainer aus, der mit einer neuen Spielidee das Potenzial aller Spieler wecken will. Doch die Fans entscheiden sich für den Assistenztrainer des alten Trainers, weil er seit Jahren eine beliebte Identifikationsfigur im Verein ist. Ob mit ihm der Aufstieg gelingt? Schwierig. Vergleiche oder Zusammenhänge dieser Fußballgeschichte mit dem Verlauf der Bürgermeisterwahlen in der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein sind gewollt.

Edwin Kreitz, Hillesheim

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