Atomkatastrophe in Japan: Die richtigen Schlüsse ziehen!

Wer aus der Atomkatastrophe in Japan nur den Schluss zieht, dass man möglichst schnell aus der Atomenergie aussteigen und noch schneller auf alternative Energien umsteigen muss, denkt (leider) zu kurz. Das Grundproblem ist, dass es den westlichen „Zivilisationen“ noch nicht gelungen ist, Konsumismus und Gier – auch die Gier nach Energie! – durch eine Kultur des Maßhaltens zu ersetzen. Dass so viele AKWs weiter in Betrieb sind bzw. sogar neu gebaut werden, ist doch allein der Tatsache geschuldet, dass sie günstig den Strom liefern, mit dem wir unsere sogenannten „Luxusbedürfnisse“ befriedigen.

Zweitausend Jahre Inbesitznahme der Umwelt durch den Menschen haben die Erde geplündert und ausgezehrt. Wie lange noch, bis sie gänzlich unbewohnbar wird? Unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten ist unmöglich. Die Ökologie ist nach der Katastrophe in Japan stärker denn je die Schicksalsfrage des 21. Jahrhunderts. Es ist höchste Zeit für eine Abkehr von blindem Fortschrittsglauben und Konsumsucht. Die Menschheit muss sich auf Werte besinnen, die nicht vom Markt bestimmt werden.

Stephan Lorse,
Gerolstein

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