Dr. Johannes Wagner aus Wittlich

Johannes Wagner wurde als Jüngster von drei Brüdern einer alteingesessenen Wittlicher Familie geboren. Die Schullaufbahn schloss er mit dem Abitur am Peter-Wust-Gymnasium ab. Sein Drang in die weite Welt wurde zunächst durch den Wehrdienst gebremst, den er – zur Freude seiner Mutter noch heimatnah – bei einer Fernmeldeeinheit in Daun absolvierte.

Danach ließ er sich auf seinem Weg in die weite Welt nicht mehr aufhalten. Es ging zum Studium an den Bodensee. Obwohl aus einer Apothekerfamilie stammend (Vater, Mutter, ein Bruder und die Schwägerin sind, bzw. waren, Apotheker), entschied er sich für ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz. Hier, in landschaftlich reizvoller Umgebung, ließ sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, und so ergab sich eine seinen Interessen entgegen kommende Kombination aus Studium, Skifahren und Segeln bis hin zum Erwerb des Bodenseeschifferpatents. Nach bestandenem Vordiplom suchte er eine neue Herausforderung und bewarb sich um einen Studienplatz an der Hochschule St. Gallen/Schweiz. In St. Gallen schloss er das Hauptstudium erfolgreich ab, 1990 konnte er sein Diplom als Lizenziat der Ökonomie in Empfang nehmen.

Dank der internationalen Ausrichtung der Hochschule hatte er Mitstudenten aus verschiedenen Ländern und von verschiedenen Kontinenten kennen gelernt, die auch heute noch zu seinen Freunden zählen. Wirtschaft hat mit Märkten zu tun und der für uns alle wichtigste Markt ist der Arbeitsmarkt. Schon während des Studiums war Johannes Wagner als Assistent am Lehrstuhl für Arbeitsmarktökonomie tätig und erhielt nun nach seinem Abschluss die Möglichkeit, weiter an der Hochschule zu arbeiten und eine Dissertation zu schreiben. Die theoretische Beschäftigung mit Arbeitsmärkten hielt ihn so von praktischer Tätigkeit ab.

Schliesslich verliess er 1995 als frischgebackener Dr. oec. die Hochschule und begann seinen beruflichen Weg als Ökonom beim damaligen Schweizerischen Bankverein in Basel, der bald darauf in der Schweizer Bank UBS aufging. Sein Tätigkeitsfeld umfasste die Prognose von Wirtschaftsdaten, besonders aber von Konkursen und Ausfallwahrscheinlichkeiten von Krediten.

Glücklicherweise war der damaligen Personalabteilung der Unterschied zwischen Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft nicht klar und so eröffnete sich 1998 für ihn die Möglichkeit, in der New Yorker Niederlassung der UBS weitere Erfahrungen als Unternehmensanalyst für lateinamerikanische Firmen zu sammeln. Der Aufenthalt in den USA ermöglichte ihm und seiner ebenfalls aus Wittlich stammenden Frau Reisen quer durch den amerikanischen Kontinent. Seither hat er eine besondere Vorliebe für die Länder und Kulturen Südamerikas. Leider ging die schöne Zeit als Expat in New York bald zu Ende und nach etwas mehr als zwei Jahren erfolgte 2000 der berufliche Wechsel zurück nach Europa.

Zürich war der neue Arbeitsort und damit auch der Wohnsitz der mittlerweile gegründeten Familie. Die berufliche Rückkehr in die Schweiz war schwieriger als gedacht und so wechselte er bald von der UBS zur Privatbank Julius Bär. Die Geburt zweier Kinder sowie das Studium für den „CFA“, den amerikanischen Titel für Finanzanalysten, füllten die Zeit vollkommen. Bei Bär waren US-Erfahrungen sehr gefragt und so konnte er bald in die spannende Welt der Ramschanleihen, das sind Investitionen in Schulden von Firmen geringer Bonität, einsteigen. Mittelfristiger Preis dafür war allerdings die Umsiedlung nach London, wo das dritte Kind geboren wurde. Langweilig wurde es nie; die Kombination von Wirtschaftskrise, Abspaltung und Fusion der Arbeitgeber brachten ihn schließlich in das Fondsmanagement bei GAM, einer weiteren schweizerischen Vermögensverwaltungsfirma, in der er sich bis heute wohlfühlt. Mittlerweile wohnt er in Kingston upon Thames, einem südwestlichen Vorort Londons, in dem sogar die Versorgung mit Erzeugnissen heimatlicher Winzer sichergestellt ist. Hier ist er auch Mitglied des örtlichen Segelclubs und des Karateclubs, in dem er sich bis zum ersten Dan „durchgekämpft“ hat. An Wochenenden kann man ihn bereits am frühen Vormittag – oft in Begleitung der Kinder – im Segelboot oder im Kanadier auf der Themse sehen. Auch das Jazzkonzert im nahe gelegenen „Boater‘s Inn“ ist fester Bestandteil des sonntäglichen Programms.

Obwohl Dr. Wagner auch in der Weltstadt London oft Bekannte und Freunde aus der Eifel oder von der Mosel trifft, nutzt er häufig die schnelle Flugverbindung zwischen London und dem Flughafen Hahn, um die Familie in Wittlich und alte Schulfreunde zu sehen.  
 

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