Bernd Lorscheider aus Jünkerath – Führungsexperte

 

„Das will ich mir schreiben in Herz und in Sinn, dass ich nicht für mich auf Erden bin, …“ so der Beginn eines alten Sinnspruches, der wohl als eines der Leitmotive für den persönlichen und beruflichen Werdegang von Bernd Lorscheider gelten kann. Geboren und aufgewachsen in der Vulkaneifel ziehen sich die Elemente des Gemeinsamen und des Gemeinschaftlichen, des Menschen und Disziplinen kulturunabhängig Verbindenden als roter Faden durch einen Werdegang, der Bernd Lorscheider in die obersten Ebenen zahlreicher, global agierender Unternehmen und Organisationen geführt hat.

Als einen der wichtigsten Ausgangspunkte dafür bezeichnet er sein durch die regionalen Gegebenheiten geprägtes Elternhaus: die Mutter, Eifelerin und Erzieherin, der Vater, Mosel-Hunsrücker und Lehrer, die es durch die Wurzeln in ihrer jeweiligen Heimatregion, aber auch durch ihre Offenheit für Andere und Anderes verstanden, ihren eigenen und den ihnen anvertrauten Kindern ein Empfinden für die Bedeutung menschlicher und ideeller Verbundenheit zu vermitteln.

Nach der Schulzeit und dem Abitur in Gerolstein zog es ihn 1985 zum Maschinenbaustudium an die International renommierte RWTH Aachen, wo er 1991 nach einem Stipendienaufenthalt am Imperial College in London als Diplom-Ingenieur abschloss. Prägend dabei waren neben dem internationalen Umfeld die „Grenznähe“ zu anderen Fachgebieten, aber auch zu der umgebenden 3-Länder-Region der Euregio Maas-Rhein. Im Anschluss an das Diplom fand er die Möglichkeit zur Promotion an einem der interdisziplinären Forschungsinstitute der RWTH Aachen. Die Zusammenwirkung zwischen Forschern aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Natur- und Ingenieurwissenschaften konzentrierte sich dabei auf die „Humanisierung der Arbeitswelt“.

Diese Arbeit im „Grenzgebiet“ von Mensch, Organisation und Technik setzte er in den folgenden zehn Jahren als Leiter eines Forschungsbereiches an der RWTH Aachen sowie als Geschäftsbereichsleiter einer internationalen Beratung und als Gründungs-Partner einer Partnerschaftsgesellschaft für Kompetenz- und Organisationsentwicklung.

Bereits Anfang der 2000er Jahre entstanden erste Kontakte nach St. Gallen zu Prof. Fredmund Malik und seinem Management Zentrum als weltweit führender Wissensorganisation in diesem Bereich. Angeregt durch den hier entwickelten, multidisziplinär begründeten Führungsansatz folgte die Mitwirkung im Malik Management Zentrum St. Gallen. In diese Zeit fällt auch der Abschluss eines berufsbegleitenden Executive Master Studiengangs „Organisational Psychology“ an der University of London, den er mit Blick auf das so nötige Verständnis universeller, menschlicher Bedürfnisse in Organisationen 2005 begonnen hatte.

Es folgten eine Vielzahl von Einsätzen in Europa, in Nord- und Südamerika und in Asien bei der Entwicklung und Implementierung von Führungslösungen für profit- und non-profit-Organisationen. Dazu gehörte auch die Entwicklung der entsprechenden Führungskompetenz von inzwischen einigen Tausend Führungskräften.

Mit dem Fortschreiten der Tätigkeit bei Malik übernahm Bernd Lorscheider Verantwortung für weitere Kompetenzfelder mit Schwerpunkten bei der Entwicklung zeitgemäßer Lösungen für die Ausbildung von Führungskräften (New Education) und für die Kultur-Entwicklung in Organisationen. Seit 2012 ist er dort als Associate Partner in die erweiterte Unternehmensleitung eingebunden. Seit 2016 fungiert er bei Malik als Director, aktuell in Berlin. Eine erneute, berufliche Weichenstellung war 2018 die zusätzliche Berufung in eine Professur für Personal & Organisation am Campus Berlin der privaten Hochschule für angewandtes Management. Seither verbindet er die Praxis der bei Malik mit der Möglichkeit, seine Erkenntnisse in die Vorbereitung junger Menschen auf die Gestaltung einer humanen Arbeitswelt einfließen zu lassen. Auch hier liegt sein Augenmerk auf dem Entwickeln lokaler bzw. regionaler Lösungen auf Basis universell anwendbarer Erkenntnisse.

Immer ist Bernd Lorscheider der Eifel als seiner ursprünglichen Heimat und der benachbarten Euregio Maas-Rhein als seiner langjährigen Wahlheimat verbunden geblieben. Ein besonderes Anliegen ist ihm, bei der Begegnung von Menschen im beruflichen, aber auch im privaten Umfeld stets das Verbindende bzw. das kulturelle, regionale oder nationale Begrenzungen Relativierende aufzusuchen. Zum Ausdruck kommt dies auch in seinem langjährigen, ehrenamtlichen Engagement im Vorstand der Stichting Hertog Limburg Pad in Kerkrade in den Niederlanden sowie im Vorstand der Ambassade du Pays de Rode à Limbourg in Belgien. Die Dinge, die sich seit seiner Eifler Kindheit und Jugend für ihn beruflich, im Ehrenamt und persönlich ergeben haben, sieht er als eine einzigartige Möglichkeit, die Freude an individueller, kultureller und auch fachlicher Diversität mit der Universalität des Bedürfnisses des Menschen nach der Harmonisierung zwischenmenschlicher Beziehungen zu verbinden.

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