Anna Krämer aus Klausen

Anna Krämer, Jahrgang 1970, in Klausen als zweite Tochter des Maurers Erich und der Hausfrau Irma Krämer aufgewachsen, hat sich direkt nach ihrem Abitur 1990 am Wittlicher Cusanus-Gymnasium einen lange gehegten Wunsch erfüllt: Einmal in der Stadt ihrer Träume zu leben und das Showbusiness zu schnuppern: In New York. 

Dass sie eine Stimme hat, die ihre Zuhörer in den Bann ziehen kann, weiß Anna Krämer seit ihren Solopartien im Wittlicher Gospelchor. Aber sie will mehr. In New York, wo sie als Au-Pair arbeitet, bieten sich unzählige Möglichkeiten, ihr Talent weiter auszubilden. Mit dem Gesangslehrer Philippo di Stefano gelingt ihr ein ausgesprochener Glücksgriff. Als sie ihn nicht mehr bezahlen kann, setzt er den Unterricht ohne Bezahlung fort – allerdings ist dieses Entgegenkommen an eine Bedingung geknüpft: Anna müsse das Gelernte später an junge Talente weitervermitteln. Performance-Kurse kommen hinzu und natürlich besucht die junge Frau aus der Eifel immer wieder Broadway-Musicals. Schließlich gelingt es ihr, eine kleine Nebenrolle im Bernstein-Musical „On the town“ zu ergattern.

Nach der Rückkehr aus den USA studiert sie zunächst in Münster, dann in Heidelberg Lehramt und schließt mit dem Referendariat ab. Das New York – Fieber lässt Anna Krämer jedoch auch während des Studiums nicht los. Immer wieder reist sie über den großen Teich, um Seminare für ihre weitere künstlerische Ausbildung zu besuchen. Als in Mannheim das Musical „Human Pacific“ Darsteller sucht, bewirbt sie sich und heraus kommt eine extra für sie geschriebene Solorolle. Dort lernt sie auch einen damals noch unbekannten Künstler kennen, mit dem sie in der Folgezeit noch oft erfolgreich arbeiten wird: Xavier Naidoo. Gemeinsam gründen sie neue Formationen wie „Just 4 Music“ , mit der sie in der ZDF Rocknacht neben den Backstreetboys auftreten und es entsteht „The Voice Company“. Es folgen zahlreiche Musical-Hauptrollen: „Piaf“, „Der kleine Horrorladen“, „Rocky Horror Picture“-Show, Victor/Victoria uvm. „Heute Abend: Lola Blau“ von Georg Kreisler gehört seit vielen Jahren zu den Produktionen, die ihr besonders am Herzen liegen. Dieses Ein-Frau-Stück hat sie mit dem holländischen Regisseur und Mentor Dick Top inszeniert und an einem Off-Off-Broadway- Theater in  New York in englischer Sprache uraufgeführt. Die New Yorker Presse reagierte begeistert. Seitdem hat die Sängerin und Schauspielerin das Musical bei Theaterfestivals in vier Kontinenten auf die Bühne gebracht. Wieder in New York besucht sie das berühmte „Lee-Strasberg-Theatre-Institute“ und das Ward Studio. Als Ende der 90er Jahre der Speyerer Varieté-Palast eröffnet, ist Anna Krämer von Anfang an dabei: Sie moderiert, singt mit Live-Orchester, schlüpft in verschiedene Rollen und begeistert allabendlich als Comédienne das Publikum. Es  folgen Auftritte mit Künstlern aus aller Welt auf Kreuzfahrtschiffen und beim berühmten Circus Sarrasani. Zurück in Deutschland wendet sich die Künstlerin verstärkt dem Kabarett und der Comedy zu z.B. mit dem Erfolgsduo „Die Twotones“, mit dem sie zahlreiche Gastauftritte beim SWR- Fernsehen hatte u.a. auch mit Bülent Ceylan. Auch Soloprogramme wie „Crème de la Krämer“ stehen in ihrem gut gefüllten Terminkalender. Hier singt sie Songs aus eigener Feder und ist wie immer auf Tuchfühlung mit ihrem Publikum .Sohn Phil kommt 2007 zur Welt. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Saxophonisten Tommy Engelhart, lebt Anna Krämer heute in Schwetzingen bei Heidelberg. Die Mutterrolle nennt sie ihre „beste Performance“. Da steht eher ihr Söhnchen im Rampenlicht. Sie rückt gerne auch mal in den Backstagebereich vor allem bei Musicalprojekten und Workshops mit jungen Leuten, die sie als Regisseurin und Voice-Coach gerne und leidenschaftlich unterrichtet. Anna Krämer glaubt fest, dass nur Qualität langfristig vom Publikum anerkannt wird. Und diesem Anspruch ist auch die jüngste Produktion verpflichtet. „Schöne Mannheims“ heißt ihr neues 4-Frauen-Power-Programm, mit dem Anna Krämer hoffentlich bald auch in der schönen Eifel zu sehen und zu hören sein wird. 

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