Interview mit Hans-Peter Kuhl

Die Eifel-Zeitung hat Hans-Peter Kuhl zum Thema „Fahrpläne der Deutschen Bahn“ befragt. Die Aussichten sind ja nicht besonders rosig für die Eifelstrecke. Auch wenn das in der Werbung anders dargestellt wird. Der Eindruck täuscht mangels Informationsfluss über die tatsächliche Situation hinweg. Wie es um die Eifelstrecke tatsächlich steht, erfahren Sie bei uns.

EAZ: Herr Kuhl, der diskutierte Fahrplan ab dem Dezember 2013 ist nicht von der Deutschen Bahn erstellt worden?

Kuhl: Nein, der Fahrplanentwurf stammt von dem laut rheinland-pfälzischen Gesetz zuständigen „Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord“, einem Gremium mit Sitz in Koblenz, die die Zugfahrpläne ausgearbeitet haben und dann über eine öffentliche Ausschreibung eine Verkehrsgesellschaft wie die DG AB suchen, die dann diese Züge für den angebotenen Preis fährt.

EAZ: Wer ist Mitglied dieses Zweckverbandes?

Kuhl:  Dies sind die Landkreise im nördlichen Rheinland-Pfalz einschließlich der Städte Koblenz und Trier sowie das Mainzer Verkehrsministerium.

EAZ: Wer vertritt in diesem Gremium den Vulkaneifelkreis und gibt es Rückverbindungen zur Kommunalpolitik?

Kuhl: In der Regel sind Herr Landrat Onnertz oder der entsprechende Dezernent, Herr Diederichs bei den meist öffentlichen Sitzungen des Zweckverbandes zugegen. Ob über die dort gefassten Beschlüsse vorab z. B. im Kreistag diskutiert wurde oder ob hinterher darüber den Kreistagsfraktionen berichtet wird, entzieht sich meiner Kenntnis, nach meinem Wissensstand jedoch eher nicht, es wird wohl als Verwaltungsaufgabe angesehen.

EAZ: War dies schon immer so?

Kuhl: Nein, besonders in den ersten 10, 12 Jahren nach der Gründung unseres „Arbeitskreises Schienenverkehr im Rheinland“ waren sowohl die Eifelstrecke als auch die Eifelquerbahn vielfach Gegenstand von Kreistagssitzungen. Damals scheint auch der Schienenverkehr in der Kommunalpolitik generell eine größere Aufmerksamkeit genossen zu haben. Oder aber man glaubt, dass dadurch, dass nun eine Institution wie der Zweckverband quasi „zwischengeschaltet ist“, eine ausreichende Interessensvertretung  regionaler Interessen gefunden zu haben.

EAZ: Herr Kuhl, bezieht sich Ihre aktuelle Kritik auf den Rheinland-Pfalz-Takt insgesamt oder nur auf die Eifelstrecke?

Kuhl: Ganz klar nur auf die Eifelstrecke. Sowohl der heutige RLP-Takt wie auch das neue System „RPT 2015“ sind landesweit gesehen eine wirkliche Verbesserung. Für die Eifelstrecke jedoch lassen sich für mich beim besten Willen keine wirklichen Verbesserungen erkennen, was leider in den letzten 10 Jahren schon fast zur Tradition geworden ist. Bahnlinien wie die Moselstrecke oder Verbindungen an Nahe und in der Pfalz werden eindeutig besser gestellt.

EAZ: Herr Kuhl, wir danken für das Gespräch.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen