Interview: Landratskandidat Frank Bender zur Lage der Hilfsorganisationen

Viele Bürgerinnen und Bürger sind interessiert daran, dass die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Unglücksfall zeitnah an Ort und Stelle sind und Hilfe leisten, Eine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit? Die EAZ sprach hierüber mit dem Landratskandidat Frank Bender

EAZ: Sehr geehrter Herr Bender, in den vergangenen Wochen waren Sie wiederholt in Gesprächen mit Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen. Welche Eindrücke haben Sie davon mitgenommen?

Frank Bender: Einen sehr positiven Eindruck, was den Ausbildungsstand und die Motivation der vielen ehrenamtlich Tätigen in diesem Bereich betrifft. Den Dienst in den Feuerwehren, beim Technischen Hilfswerk, beim Deutschen Roten Kreuz und den anderen überwiegend ehrenamtlich besetzten Hilfsorganisationen sehen viele der dort Engagierten als Dienst am Menschen und persönliche Pflicht an, oft schon seit mehreren Generationen in einer Familie! Entsprechend ist der Einsatz für die Sache und das persönliche Engagement des Einzelnen bewundernswert.

EAZ: Also alles in bester Ordnung in diesem Bereich?<br />

Frank Bender: Die hohe Wertschätzung, die Bevölkerung und Politik den Feuerwehren und Hilfsorganisationen und dem dort geleisteten Dienst an der Allgemeinheit zukommen lassen, spiegelt sich leider nicht ausreichend in der Bereitschaft junger Menschen wieder, sich selbst aktiv in den Dienst der guten Sache zu stellen. Nachwuchsprobleme beim Einsatzpersonal führen dazu, dass die Belastung für den einzelnen Aktiven zunimmt. Hier sind wir Alle aufgefordert, für diese Dienste zu werben und bei den eingeleiteten Aktivitäten der Organisationen zur Gewinnung von Nachwuchs mitzuhelfen. Auch eine fördernde Mitgliedschaft bei der Einheit vor Ort stiftet da bereits viel Gutes.

Gut ausgebildete und ausgerüstete Einsatzkräfte in unseren Orten sind wichtige Faktoren für Sicherheit und Lebensqualität. Auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen muss uns daher die bedarfsgerechte Ausstattung und die Unterhaltung der Gebäude sowie der Fahrzeuge der Feuerwehren und der anderen örtlichen Hilfsorganisationen die dafür notwendigen Finanzmittel wert sein.

EAZ: Wie sieht ihr eigenes Engagement für diese Hilfsorganisationen aus?

Frank Bender: Anfang der 90er Jahre als Einwohner von Beinhausen war ich selbst aktiver Feuerwehrmann in der dortigen Feuerwehr. Später dann aus dem Amt heraus war ich Chef zweier großer Löschzüge einer gemeindlichen Feuerwehr und in den vergangenen Jahren Leiter eines Kreis-Krisenstabes. Heute bilde ich mit dem Landrat zusammen die gesamtverantwortliche Führung für Einsatzleitung und den Krisenstab im Falle eines Großschadensereignisses in unserem Kreis. Dies betrifft die Koordination von Einsatzleitung, Polizei, Bundeswehr und Krisenstab im Ernstfall. Zudem bin ich Mitglied beim DRK.

EAZ: Ihr kurzes Fazit zu dem Themenkomplex?

Frank Bender: Die Nachwuchsgewinnung ist aktiv zu fördern. Kinder- und Jugendeinheiten sind hierzu ein geeignetes Mittel. Einsatztaktische Überlegungen zum Erhalt der Hilfsfähigkeit auch tagsüber in den Orten werden wir weiter optimieren müssen. Die Substanzerhaltung an Fahrzeugen und Gerätschaften muss finanziell leistbar bleiben und den Notwendigkeiten folgend aktuell angepasst werden. Aber eines ist aus meiner Erfahrung ein besonders wichtiger Punkt: Gemeinsame Übungen aller Hilfsorganisationen regelmäßig durchführen, damit das Verständnis untereinander und die unterschiedlichen Kompetenzen aller Beteiligten optimal genutzt wird. Denn das koordinierte Zusammenwirken aller Beteiligten ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung einer hoffentlich nur selten eintretenden Krisensituation im Ernstfall.

EAZ: Vielen Dank für das Interview.

Frank Bender: Gern geschehen!
 

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