BUV BürgerUnion Vulkaneifel will Einfluss in der Verbandsgemeinde Manderscheid stärken

Daun/Manderscheid. Anfang Januar 2011 konnte BUV-Vorsitzender Peter Lepper den in Manderscheid wohnenden Uli Diederichs als neues Mitglied begrüßen. Damit dürfte der erste Schritt in Richtung Landkreis Bernkastel-Wittlich gemacht sein. Die Eifel-Zeitung hat mit Uli Diederichs über seine politischen Pläne gesprochen. Lesen Sie im Anschluss das Interview.
Im ersten Anlauf hat es die BUV bei den Kommunalwahlen 2009 im Vulkaneifelkreis geschafft, sowohl in den Kreistag, als auch in zwei Verbandsgemeinderäte (Daun und Gerolstein) und in den Dauner Stadtrat einzuziehen.

EAZ: Herr Diederichs, was hat Sie bewogen, Mitglied der BUV zu werden?
Diederichs:
Ich war 15 Jahre lang für die CDU in Manderscheid kommunalpolitisch sehr engagiert. Wegen Herrn Billen habe ich die CDU 2009 verlassen. Da man als Einzelner aber kaum Gehör findet, kann die Mitarbeit in einer aktiven Gruppierung sehr hilfreich sein. Die kommunalpolitischen Inhalte der BUV decken sich aktuell mit meinen am meisten.

EAZ: Die BUV ist räumlich begrenzt auf den Landkreis Vulkaneifel, Sie leben aber in Manderscheid/Kreis Bernkastel-Wittlich. Wie passt das zusammen.

Diederichs: Ich weiß, dass die BUV ihre kommunalpolitischen Ideen und  Ziele dauerhaft nicht nur in einem Teil der Eifel verwirklichen will. Ihr ist daran gelegen, Kommunalpolitik großräumiger für die Menschen mit zu gestalten. Peter Lepper, der  BUV-Vorsitzende, hat mit mir abgesprochen, dass  ich die Aufbauarbeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich beginnen werde.

EAZ: Kommen Sie dabei nicht in Konflikt mit Ihrer dienstlichen Tätigkeit?
Diederichs: Eine dienstliche Interessenkollision kann bei mir schon dadurch nicht entstehen, dass ich nicht im Hoheitsgebiet meines Dienstherrn Kommunalpolitik mache.

EAZ: Wie eilig hat es die BUV in Bernkastel-Wittlich?
Diederichs: Ziel ist es, bei der Kommunalwahl 2014 anzutreten, zumindest in dem Teil des Kreises, der zur Vulkaneifel gezählt wird, insbesondere in der Stadt Manderscheid sowie im Bereich der Verbandsgemeinde Manderscheid.

EAZ: Vielleicht ist es 2014 gar nicht mehr nötig, eine eigenständige BUV im Bereich Manderscheid ins Rennen zu schicken!
Diederichs: Das wäre zu wünschen. Wenn die Landesregierung rein der Vernunft folgt, werden die nördlichen Teile der jetzigen Verbandsgemeinde bei der nächsten Kommunalwahl zur Verbandsgemeinde Daun gehören.  Aber auch dann ist es wichtig, dass die BUV dort bei den Wählern bereits bekannt ist.

EAZ: Was wollen Sie in der Stadt Manderscheid bewirken?
Diederichs:
Wenn Sie sich das Wort Manderscheid genau ansehen, finden Sie den Bestandteil „anders“ darin. Es ist an der Zeit, dass Dinge anders werden. Erstens, damit die, die jetzt schon dort leben – vor allem die jungen  Manderscheider – eine wirtschaftliche Perspektive für sich sehen und nicht abwandern müssen. Zweitens, dass Manderscheid möglichst viele neue Bürger für sich gewinnen kann. Und drittens, dass Manderscheid beliebter Gastgeber für viele Touristen bleibt.

EAZ: Ist Manderscheid bereit für Veränderungen?
Diederichs:
Der Stadtbürgermeister und sein Stellvertreter führen in ihren Hauptberufen sehr erfolgreiche  Betriebe. Wenn sie die Stadt als einen ebensolchen Betrieb sehen (die Stadt hat Mitarbeiter und einen Umsatz in Millionengröße) und ihre unternehmerischen Kenntnisse und Fähigkeiten in die Kommunalpolitik übertragen, können sie den Stadtrat schnell für Veränderungen begeistern. Und diese Begeisterung wird die Bürger mitnehmen in eine gute Zukunft.

EAZ: Nennen Sie uns bitte eine Veränderung, die sich in kürzester Zeit umsetzen lässt.
Diederichs:
Zu einer wesentlichen Veränderung würde beitragen, wenn die Verantwortlichen in der Stadt sich nicht weiterhin aus finanziellen Erwägungen scheuen, den Prozess der Stadtentwicklung von professioneller Seite begleiten zu lassen.

EAZ: Letzte Frage: Die BUV ist nicht unumstritten, nicht wenige stehen ihr skeptisch gegenüber. Wie gehen Sie damit um?
Diederichs: Genau so erging es anfangs den Grünen. Heute sitzen sie in vielen Regierungen. Die BUV als Gruppierung ist ohne jegliche kommunalpolitische Erfahrung durch gestartet. Sie befindet sich auch aktuell noch im Prozess des Lernens. Landläufig sagt man zwar „Neue Besen kehren gut“. Ich will aber anders an die Sache ran gehen. Lassen Sie es mich mit der Beton-Werbung ausdrücken: “Es kommt darauf an, was man draus macht“!

EAZ: Herr Diederichs, wir wünschen Ihnen und der BUV im Landkreis Bernkastel-Wittlich viel Erfolg. Wir werden von Zeit zu Zeit über die Entwicklung berichten. Vielen Dank für das Interview.

Kurzvita

Uli Diederichs aus Manderscheid, 1956 in Daun geboren, verheiratet mit der Zahnärztin und Heilpraktikerin Dr. Ute Diederichs, zwei erwachsene Kinder (Tochter und Sohn), Volljurist, nach Tätigkeiten bei der Bezirgsregierung Trier und als Dozent an der Fachhochschule in Mayen, seit 1990 beschäftigt beim Landkreis Vulkaneifel (Geschäftsbereichsleiter). Freizeit: Fahrradfahren, Sprachen (z.Z. Italienisch), Reisen.

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