„Freitag, der 13.“ oder „Das gesunde Moselklima“

Cochem. Am Freitag, 13.09.2013, um 17.00 Uhr, erschien eine 75-jährige Touristin aus Bielefeld sehr aufgelöst auf der Wache der Polizei in Cochem. Sie schilderte den Beamten, dass sie heute Mittag, schon vor 12 Uhr, mit ihrem herz- und hüftkranken 76-jährigen Ehemann, der erst kürzlich operiert wurde, einen Ausflug mit der Cochemer Sesselbahn aufs Pinnerkreuz unternommen habe. Der Abstieg nach Cochem durch die steilen Berghänge sollte zu Fuß bewältigt werden. Dabei verlor sie ihren Ehemann, der immer schneller vor ihr ging, plötzlich aus den Augen. Nach stundenlangem Suchen, Nachfragen und Nachschau in der Pension (dort lag das Handy des Ehemannes und das Auto war ebenfalls dort geparkt) begab sie sich dann nach über 5 Stunden endlich zur Polizei und bat um Hilfe. Nach dem Abklären aller Umstände und der nochmaligen Nachschau in der Pension, veranlasste die Polizei ob der nahenden Dunkelheit dann „großen Bahnhof“ zur mutmaßlichen Lebensrettung einer Person aus den steilen Moselhängen.  Nach dem Festlegen eines Sammelpunktes in der vermeintlichen Unglücksnähe und der Anforderung von Kräften der Feuerwehr, der Bergwacht, dem Rettungshubschrauber mit Wärmebildkamera, dem Man-Trailer-Suchhunde-Gespann, dem Vorhalten des Krankenwagens und dem Einsatz der Polizeikräfte hätte die große Rettungssuche dann unverzüglich bei Tageslicht in Gänze beginnen können.  Kaum hatte der Hubschrauber in Cochem die Flugposition am Moselhang aufgenommen, rief der rüstige 76-jährige Urlauber aus seiner Pension an und teilte sein Wohlbefinden mit. Die hiesige Moselluft habe seiner Gesundheit wohl so gut getan, dass er schnelleren Wanderschrittes nicht andauernd auf seine doch schon 75-jährige Anvertraute warten wollte. So habe er sich noch in Cochem aufgehalten und sogar mit einer jüngeren Dame noch ein Käffchen trinken können. Die Polizei zeigte sich natürlich über den Ausgang der Suche und das Wohlbefinden des Urlaubers sehr zufrieden. Weniger Zufriedenheit wird sicherlich die Prüfung der Übernahme der Einsatzkosten durch den Verursacher ergeben.

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