„Deutschlandradio Kultur 96,5 – An Rhein und Ruhr auf einer Welle“

Umschalten ist seit dem 2. August angesagt. Denn Deutschlandradio Kultur kann seine Reichweite in Nordrhein-Westfalen ganz gewaltig steigern. Mit der neuen UKW-Frequenz 96,5 erreicht das profilierte Kulturprogramm des bundesweiten Hörfunks künftig mehr als zehn Millionen potenzielle Hörer an Rhein und Ruhr. Bislang war das Programm im bevölkerungsreichsten Bundesland für lediglich 1,2 Millionen Menschen in wenigen Ballungsräumen über ein Geflecht von leistungsschwachen Frequenzen technisch einwandfrei empfangbar.

Über den Sender Langenberg werden mit einer Leistung von 35 Kilowatt neben dem Ruhrgebiet auch weite Teile Westfalens und des Rheinlandes versorgt. Deutschlandradio Kultur ist dann zwischen Coesfeld im Norden, Arnsberg im Osten, der holländischen Grenze im Westen und bis hinter Köln im Süden in bester Empfangsqualität zu hören, zum Teil sogar noch weit darüber hinaus.
Der Sender, der vom WDR betrieben wird, steht auf den Höhen östlich der Stadt Velbert. Von dort wurde auf der Frequenz 96,5 bislang das Programm BFBS Radio 1 ausgestrahlt, das sich an die in NRW stationierten britischen Truppen richtete. Der beschleunigte Rückzug von Rheinarmee und Airforce auf einige wenige Standorte im Rhein-Ruhr-Gebiet ermöglichte jetzt einen umfangreichen Frequenztausch: Das Deutschlandradio erhielt Langenberg und aus den bisherigen Frequenzinseln von Deutschlandradio Kultur wurde ein maßgeschneidertes Sendernetz geschaffen, über das die Briten künftig nur noch ihre unmittelbaren Garnisonsstädte versorgen.

Möglich wurde dieser Frequenztausch durch das großzügige Entgegenkommen der Regierung in London mit tatkräftiger Unterstützung von Sir Peter Torry, dem ehemaligen britischen Botschafter in Berlin. Umgesetzt wurde der Tausch letztendlich durch eine konzertierte Aktion der NRW-Landesregierung, der Landesmedienanstalt in Düsseldorf sowie der Bundesnetzagentur.
 
Insgesamt gibt das Deutschlandradio an Rhein und Ruhr 13 kleinere Frequenzen ab. Sechs davon werden ab dem 2. August vom BFBS genutzt:

Borken (92,5), Düsseldorf (106,0), Hückeswagen (106,0), Recklinghausen (101,9), Rheinberg (105,1), Viersen (104,0).
 
Die restlichen sieben gehen zurück an das Land NRW und stehen dann für den regionalen Hörfunk zur Verfügung:
 
Bochum (89,3), Dorsten (97,0), Essen (88,3), Hagen (89,4), Köln (89,9), Krefeld (90,5), Mülheim (93,7).
 
Neben der Langenberger Frequenz 96,5 gibt BFBS auch noch seine Bonner Frequenz 97,8 MHz auf. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, wird diese Frequenz im September aufgegeben. Wahrscheinlich kann der private Lokalsender Bonn/Rhein-Sieg diese Frequenz nutzen. Die jetzige Frequenz 98,9 ist sehr schwach und erreicht Teile von Bonn nicht. Möglicherweise kann dann die jetzige Radio Bonn/Rhein-Sieg Frequenz von Deutschlandradio Kultur genutzt werden. Ob dies aber Sinn macht, bleibt dahingestellt, da Teile von Bonn auch vom Langenberger Sender 96,5 MHz versorgt werden und auch fast ganz Bonn durch die Bärbelkreuz-Eifel-Frequenz 106,1. Die Frequenz 97,8 erreicht im Bonner Raum potentiell etwa 3 Millionen Hörer.

Die Frequenz 96,5 MHz aus Langenberg bei Velbert in der Nähe von Essen kommt auch in einigen Randgebieten der Nordeifel an. Allerdings ist hier die Versorgung gut gesichert über die Frequenz 106,1, die aus Bärbelkreuz bei Hellenthal in der NRW-Eifel auch weite Teile des Vulkaneifelkreises mit dem Programm Deutschlandradio Kultur erreicht. Das Programm Deutschlandfunk, das Informationsprogramm von Deutschlandradio, wird in weiten Gebieten der Südeifel empfangen über die UKW-Frequenz 104,6 MHz mit Sendestandort Saarburg, südwestlich von Trier. Vom Sendestandort Prüm wird das Programm Deutschlandfunk über die UKW-Frequenz 95,4 MHz empfangen und vom Sendestandort Mayen über 100,8 MHz.

Alle drei Radioprogramme von Deutschlandradio – also Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und das seit Anfang Januar neue Programm DRadio Wissen – können über das Astra-DigitalSat-System überall empfangen werden. In weiten Teilen unseres Verbreitungsgebietes sind die drei Programme auch über DAB Digitalradio terrestrisch, insbesondere mobil, zu empfangen. Es gibt leider Versorgungslücken im Norden unseres Verbreitungsgebietes in Richtung Nordrhein-Westfalen. Da fangen die Ausstrahlungen über DAB erst wieder fast grenzscharf an der RLP-NRW-Grenze an.
 
 
 

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