Vorläufiges AUS für Forstbetriebshof-Neubau

Daun. Das Abstimmungsergebnis des Dauner Stadtrates in Sachen „Neubau Forst-Betriebshof“ für die Stadt Daun war denkbar knapp und wenig motivierend für die Mitarbeiter der städtischen Forstabteilung. 11 Stimmen waren für den Neubau und 11 Stimmen waren gholz_titel_26_13egen den Neubau. Die Meinungen waren bunt gemischt. Es gab sowohl Befürworter, als auch Gegenstimmen aus fast allen Fraktionen. Bis auf eine Gegenstimme hatte die SPD dafür gestimmt. Bei der CDU war es genau umgekehrt. Der Gewerbe- u. Verkehrsverein war geschlossen gegen das Projekt, die Freien Wähler stimmten unterschiedlich, die BUV Bürgerunion geschlossen dafür. Damit ist das Projekt zunächst einmal auf Eis gelegt, wenn nicht sogar ganz tot. Es war nicht das erste Mal, dass dieses Projekt auf der Tagesordnung stand. Ob es nun endgültig gescheitert ist, wird sich zeigen. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen will jedenfalls weiter Überzeugungsarbeit leisten für das Projekt, das sicherlich auf lange Sicht nicht das Schlechteste gewesen wäre.    Fakt ist, die derzeitige „Behausung“ in Waldkönigen ist für die Mitarbeiter der städtischen Forstabteilung von Daun nicht länger zumutbar. Wahrscheinlich würde bei einer Überprüfung das Gewerbeaufsichtsamt die jetzige Unterkunft sofort schließen. Zurzeit bleiben die Mitarbeiter bei „Schlechtwetterphasen“ bei voller Bezahlung zu Hause. Das ist sicherlich auch nicht im Interesse des Erfinders, aber nicht anders machbar.

Die Idee einen neuen innovativen Forstbetriebshof mit einem angegliederten Kompetenzzentrum „Baustoff Holz“ für die Bevölkerung ist leider nicht auf die Gunst aller Stadtratsmitglieder gestoßen, obwohl inzwischen positive Bescheide aus drei Mainzer Ministerien für dieses Projekt vorliegen. Insgesamt 200.000 Euro Fördergelder liegen parat. Das Grundstück gehört bereits der Stadt und da man eine Holzkonstruktion geplan

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Ob Stadtbürgermeister Jenssen schon geahnt hatte, dass das Neubauprojekt scheitern wird? Es scheint ihm jedenfalls schon auf den Magen geschlagen zu sein.

t hat, wäre der Baustoff Holz aus dem Dauner Stadtwald wie Eigenmittel ins Projekt eingeflossen. Auf lange Sicht sicherlich kein schlechtes Projekt, wenn man sieht, dass in das Haus der Jugend in Daun jedes Jahr rund 100.000 Euro fließen und niemand auch nur einen Ton darüber verliert.

Insgesamt soll der Forst-Neubau 545.000 Euro kosten. Sogar die Kommunalaufsicht hatte bereits „Grünes Licht“ gegeben. Die Herren Herzog und van Schooten vom Forstamt Daun, sowie Herr Pohlmeyer vom Holzbau-Cluster RLP und Herr Ing. Kappler von Holzbau Kappler hatten sich sehr viel Mühe gemacht und das Projekt nochmals im Stadtrat vorgestellt. Es hat leider nichts genutzt.

Hintergrund:
Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Daun hatte sich bereits am 28.10.2010 mit einem Konzept zur Weiterentwicklung des Forstbetriebshofs zu einem Energieholzhof beschäftigt. Damals wurde beschlossen, einen Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu stellen und danach die weiteren
Planungen in Angriff zu nehmen. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn wurde mit Schreiben des zuständigen Ministeriums vom 15.11.2010 erteilt. Nachdem sich der erst angedachte Standort im Industriegebiet Rengen als nicht realisierbar herausstellte (Überschwemmungsproblematik), wurde ein Standort im Gewerbegebiet Pützborn als geeignet angesehen und die Planung darauf zugeschnitten.

Am 28.06.2012 beschloss der Stadtrat nach Betrachtung des Konzeptes, einen Förderantrag zur Realisierung des Projektes zu stellen. Seit 2012 befinden sich Kostenansätze für die Errichtung des Forstbetriebshofs im Haushalt der Stadt Daun. Es gab auch Anträge auf Entnahme dieser Position aus dem Investitionshaushalt, welche jedoch keine Mehrheit fanden. Für den vorgenannten Standort hat die Firma Holzbau Kappler aus Gackenbach-Dies, die entsprechenden Planunterlagen erstellt. Die Vorentwurfsplanung wurde auch in der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses der Stadt

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Eins kann man sagen, Die Jungs vom Forstamt halten den Wald in Schuss.
Herrliche Laubwaldbestände für nachfolgende Generationen warten auf die Ernte.
Die Abteilung „Städtische Forsten“ ist die einzige Abteilung, die jedes Jahr
richtig Gewinn macht mit dem Holzverkauf.

Daun am 11.12.2012 vorgestellt. Im Rahmen der Abklärung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für den Haushaltsplan 2013 erteilte die Kommunalaufsicht der KV Vulkaneifel die Kreditgenehmigung nur unter der Bedingung, dass die Investition als „aus dringenden Gründen des Gemeinwohls für notwendig erklärt wird“.
Nach Abschluss aller Vorabklärungen wurde sodann am 22.03.2013 der Antrag für eine Förderung aus dem „RWB-EFRE-Programm“ beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (MULEWF) gestellt. Die Erklärung über das Gemeinwohlinteresse hat das Innenministerium abgegeben. Das Förderreferat des Umweltministeriums hatte sogar am 03.06.2013  nochmals seine Förderzusage über eine Bewilligung von 200.000 EUR EU-Mitteln bestätigt.

Die CDU-Fraktion hat eine Alternative aufgestellt und die Frage in den Raum gestellt: Muss denn überhaupt ein neues Gebäude angeschafft werden. Es gäbe auf städtischem  Gebiet eine Alternative im Gewerbegebiet Nerdlen-Kradenbach bei der Schreinerei Sartoris. Diese Möglichkeit soll nun vom Stadtrat vor Ort geprüft werden.  Der Stadtbürgermeister hat im Gespräch mit der Eifel-Zeitung als Besichtigungstermin den 9. Juli, 17:00 Uhr genannt.

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