Überdurchschnittlich gutes Geschäftsjahr

Bernkastel-Kues. Die Familien werden immer kleiner, die Bevölkerung immer älter und Vereine plagt der Mitgliederschwund. Nicht so bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank. Sie bekam erneut Zuwachs: Wencke Hansen aus Bernkastel-Kues ist das 17.000ste Mitglied der Bank. Das wurde gefeiert. Auf der jährlichen Vertreterversammlung begrüßte der Vorstand offiziell die 20-Jährige, die in Bernkastel-Kues im Café ihrer Eltern tätig ist. Mit dem Entschluss Mitglied zu werden, befindet sich die junge Frau jedenfalls in bester Gesellschaft: Bundesweit sind 17 Millionen Menschen Mitglied einer Genossenschaftsbank. „17.000 bei uns, 17 Millionen in Deutschland. Über Nachwuchssorgen können wir nicht klagen“, sagte Vorstandsprecher Michael Hoeck vor den anwesenden Vertretern im Hotel Moselpark. Ein Zahl, auf die die Bank stolz sei. Besonders im Internationalen Jahr der Genossenschaften. Die Vereinten Nationen haben das Internationale Jahr ausgerufen, weil Genossenschaften zeigen, dass ökonomische Ziele und soziale Verantwortung gleichsam erreicht werden können.

Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank kann 20 dazu harte Zahlen und konkrete Vorteile für die Menschen in der Region liefern, so Hoeck: „Die Förderbilanz 2011: Wir sind zuverlässiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Wir zahlen unsere Steuern vor Ort.“ Entsprechend habe das Genossenschaftsinstitut im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Euro an Steuern aufgebracht. Ein großer Teil davon ging als Gewerbesteuer an die Kommunen. Für die heimische Wirtschaft wichtig: die Kaufkraft, die durch Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter in die Region floss. Allein sechs Millionen Euro waren das in 2011. „Das stärkt die Zukunftsfähigkeit“, so der Vorstand. Das gelte ganz besonders auch für den Aufwand, den die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank in der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter betreibe.

16 Berufsanfänger lernen derzeit in der Bank, 780 Seminar- und Trainingstage haben ihre Kollegen in den Ausbau ihrer Kompetenz als Finanzdienstleister investiert. „Wo unser Engagement Sinn macht, unterstützen wir positive Entwicklungen in der Region“, sagte der Bankchef und berichtete von 150.000 Euro, die das Genossenschaftsinstitut im vergangenen Jahr für die Arbeit der Vereine, Institutionen und Projekte gespendet habe. Dass die Genossenschaftsbank mit ihrer regionalen Strategie richtig liegt, zeigt sich auch in den Bilanzzahlen: „Wir konnten das Geschäftsjahr 2011 überdurchschnittlich positiv abschließen“, berichtete Vorstand Gerhard Heiseler in Namen seiner Kollegen Michael Hoeck, Peter van Moerbeeck und Rudolf Schmitt. Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,2 Prozent auf 774 Millionen Euro. Das bilanzielle Kundenkreditvolumen hat sich um 11 Millionen Euro erhöht und lag zum Jahresende bei 470 Millionen Euro. Zusammen mit den Partnerunternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe betreute die Bank Kredite von insgesamt 596 Millionen Euro. Lebhafte Geschäfte meldet das Institut vor allem aus dem Immobilienbereich.

Heiseler: „Niedrige Zinsen und die Frage wie es mit Euro weitergeht, haben zu einer hohen Nachfrage nach Immobilien geführt.“ Die Kundeneinlagen einschließlich der eigenen Inhaberschuldverschreibungen haben sich trotz der geplanten Rückführung einer institutionellen Einlage von 20 Millionen Euro um rund 2 Millionen Euro auf 590 Millionen Euro erhöht. Insgesamt betreut die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank ein Kundenanlagevolumen von rund 940 Millionen Euro. Heiseler: „Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 19 Millionen Euro, der durch gesunkene Kurswerte im Depot- und Fondsbereich entstanden ist.“ Die Bank erwirtschaftete ein Zinsergebnis von rund 21 Millionen Euro, die Provisionsüberschüsse aus Wertpapier- und Depotgeschäften, dem Zahlungsverkehr sowie aus Versicherungs- und Bausparvermittlungen beliefen sich auf rund sechs Millionen Euro

Im Anschluss stellte Vorstandsmitglied Rudolf Schmitt die Ergebnisse einer extern durchgeführten Kundenbefragung vor. Die in der Summe positiven Ergebnisse dieser Befragung bestätigen den eingeschlagenen Kurs der Bank. Die gewonnenen Erkenntnisse will die Bank eingehend prüfen und nach Möglichkeit umsetzen. Dass die gewählten Vertreter mit dem Kurs ihrer Bank zufrieden sind, demonstrierten sie auf der Versammlung mit durchweg einstimmigen Beschlüssen zur Feststellung des Jahresabschlusses und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Die Vertreter stimmten für die Dividende von 5,5 Prozent plus einem Prozent Bonus auf die Geschäftsguthaben. Auch bei den satzungsmäßig anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat waren sie sich einig: Die abgelaufenen Mandate von Dietmar Daniel, Hermann Friedrich und Frank Weigelt wurden verlängert.
 

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