Regionaler Arbeitsmarkt bietet auch Chancen für Langzeitarbeitslose

Der Arbeitsmarkt in der Region Trier zeigte sich im April trotz einiger Rückschläge weiterhin in guter Verfassung. Insbesondere im Landkreis Trier-Saarburg und in der Stadt Trier flossen im April die rund 200 Freistellungen des Trierer-Stahlwerkes ein. Die im April übliche Saisonbelebung hat insgesamt aber zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier geführt.

Nachdem die hohe Dynamik des Arbeitsmarktes lange Zeit vor allem den Personen zugutekam, die erst kurz arbeitslos waren, profitieren nun auch die Langzeitarbeitslosen von dieser guten Situation. Der größte Teil der Langzeitarbeitslosen erhält Arbeitslosengeld II (Hartz IV) und wird von den Jobcentern der Region betreut. Die Zahl derer, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, ist in den vergangenen 12 Monaten um 9,4 Prozent gesunken. Für den Chef der Trierer Arbeitsagentur, Wolfram Leibe, ist dies aber nicht nur ein Ergebnis der wirtschaftlichen Lage: „Die Integration von Langzeitarbeitslosen ist eine Aufgabe, die nur in kleinen Schritten erfolgreich sein kann. Die Mitarbeiter der Jobcenter der Region machen da eine sehr gute Arbeit und lassen sich auch von Rückschläge nicht so schnell entmutigen.“

Menschen. die längere Zeit arbeitslos sind. stehen häufig vor Hürden, die ihnen einen schnellen Eintritt in den Arbeitsmarkt erschweren. Diese Hürden sind dabei so vielfältig wie das Leben und können oft nur in der Vernetzung der Jobcenter mit anderen Institutionen gemeistert werden.

Alleinerziehende benötigen zum Beispiel Krippen-, Kita- oder Hortplätze, die sich mit der Arbeitszeit in der jeweiligen Branche vereinbaren lassen.  In Kooperation mit den Kommunen bringen die Jobcenter hier die Bedürfnisse der Alleinerziehenden in die jeweiligen Planungsprozesse ein.

Die gute Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit 2.449 Personen noch immer mehr als 23 Prozent aller Arbeitslosen länger als 12 Monate arbeitslos sind. Für die Agentur für Arbeit und die Jobcenter bleibt also noch viel zu tun. „Die aktuelle Situation ermöglicht es den Jobcentern aber, sich intensiver um die Personen zu kümmern, die einen höheren Bedarf an Unterstützung haben. Erfolge werden vor diesem Hintergrund zwar immer schwieriger, aber die tägliche Arbeit zeigt uns, dass da immer noch etwas drin ist“, glaubt Leibe.

Die Daten im Einzelnen:

Bestand an Arbeitslosen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier sind 10.436 Menschen arbeitslos, 727 weniger als noch im März und 230 weniger als noch im April des vergangenen Jahres.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist von 4,2 Prozent im März auf 3,9 Prozent im April gesunken. Im April 2011 lag die Quote in der Region Trier noch bei 4,0 Prozent.

Stellenangebote

Der Bestand an offenen Stellen ist nur leicht von 2.888 Stellen im März auf 2.911 Stellen im April gestiegen. Im April des Jahres 2011 lag der Stellenbestand bei 2.886.

Seit Jahresbeginn wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 4.040 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, 339 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ausbildungsmarkt

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt. Seit Oktober des vergangenen Jahres haben sich 2.831 Jugendliche bei der Berufsberatung auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz registrieren lassen, 395 mehr als noch im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Für die Agentur für Arbeit ist das ein Zeichen, dass die duale Ausbildung bei vielen Jugendlichen weiterhin hoch im Kurs steht und weiterhin als attraktive Einstiegsmöglichkeit in das Berufsleben gesehen wird. Aktuell suchen noch 1.262 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen noch 1.659 der ursprünglich gemeldeten 3.262 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

Jugendliche Arbeitslose

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (unter 25 Jahre) ist um 78 Personen auf nunmehr 1.247 junge Männer und Frauen gesunken. Im April 2011 waren noch 1.289 Jugendliche ohne Arbeit.

Die Jugendarbeitslosenquote ist von 3,6 im März auf 3,3 Prozent im April gesunken. Im April des vergangenen Jahres lag die Quote noch bei 3,4 Prozent.

Ältere arbeitslose Personen

Die Zahl der älteren Arbeitslosen ist um 192 Personen auf nunmehr 3.265 gesunken. Im April des Jahres 2011 lag die Zahl noch bei 3.327 Personen.

Die Arbeitslosenquote der Älteren ist von 4,6 Prozent im März auf 4,3 Prozent im April gesunken. Im April des vergangenen Jahres lag sie noch bei 4,6 Prozent.

Männer und Frauen

45,5 Prozent der Arbeitslosen sind Frauen, 54,5 Prozent Männer.

Regionale Situation

Stadt Trier

In der Stadt Trier sind aktuell 3.163 Männer und Frauen arbeitslos, 22 weniger als noch im März und 68 weniger als im April des vergangenen Jahres.Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,0 Prozent auf dem gleichen Wert wie im März und im April 2011.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich sind derzeit 2.116 Personen ohne Arbeit, 354 weniger als noch im März und 41 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist von 4,1 Prozent im März auf 3,5 Prozent im April gesunken und liegt damit auch unter der Quote des vergangenen Jahres von 3,6 Prozent.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind 1.462 Arbeitslose registriert, 40 weniger als noch im März und 77 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist von 3,2 Prozent im März auf 3,0 Prozent im April gesunken, im April 2011 lag sie bei 3,1 Prozent.

Landkreis Vulkaneifel

Im Kreis Vulkaneifel sind 1.307 Personen arbeitslos, 116 weniger als noch im März und 121 weniger als im April 2011. Die Arbeitslosenquote ist von 4,5 Prozent im März auf 4,1 Prozent im April gesunken, vor einem Jahr lag sie noch bei 4,5 Prozent.

Landkreis Trier-Saarburg

Im Landkreis Trier-Saarburg ist die Zahl der Arbeitslosen auf 2.559 Personen gesunken, 128 weniger als noch im März aber 67 Personen mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im April des vergangenen Jahres bei 3,3 Prozent, im März lag sie noch bei 3,5 Prozent.

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