Mosel und Saar sind die touristischen Renner

Bernkastel-Kues. (ak) Nicht nur mit Spitzenweinen, sondern auch mit Spitzenwerten bei den Gästezahlen macht sich das Moselland bemerkbar. Rund 28 Prozent aller Übernachtungen in Rheinland-Pfalz entfielen 2011 auf die Re-gion Mosel.
Wer glaubt, die Rheinland-Pfälzer zöge es urlaubstechnisch immer in ferne Länder, der irrt:
Laut Statistischem Landesamt in Bad Ems sind es die Bewohner des „Landes der Reben und Rüben“ selbst, die das Gros der Besucher im Moselland und im Saargau darstellen. Aber auch Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberger erliegen immer häufiger dem Charme der weinseligen Flusslandschaft. Rund 32 Prozent der Moselgäste jedoch kommen aus dem Ausland – nach wie vor zumeist aus den Niederlanden und Belgien und auch Briten und Schweden sind in den vergangenen Jahren Fans des Mosellandes geworden. Allerdings mit abnehmender Tendenz: Fast 12 Prozent weniger Insulaner und Wikinger als im Vorjahr steuerten die Mosel an. „Das liegt vermutlich an den veränderten Flugplänen auf dem Hahn“, erläutert Christiane Heinen, Pressesprecherin der Mosellandtouristik, diese auffällige gegenläufige Tendenz. „Wir jedenfalls bearbeiten diese Märkte nach wie vor intensiv.“ Von Januar bis Oktober 2011 konnte die Mosellandtouristik insgesamt einen Zuwachs an Übernachtungen um 1,1 Prozent auf etwa 5,6 Millionen verzeichnen – damit konzentriert sich deutlich mehr als ein Viertel des landesweiten Tourismus auf die Moselregion. Die meisten Gäste informieren sich via Internet über Unterkünfte und Freizeitangebote vor Ort.

Wein, Kultur und schöne Städte

Die Bundesgartenschau in Koblenz verpasste dem Fremdenverkehr einen deutlichen Auftrieb. Doch auch Trier, Bernkastel-Kues, Ediger-Eller, Cochem und Kröv erwiesen sich im Hinblick auf die Zahl der Übernachtungen als überaus attraktive Orte. Fast ein Drittel aller Übernachtungen entfielen auf die Monate September und Oktober: So ist der Wein nach wie vor das wichtigste Ferienthema der Region, verbunden mit kulturellen Highlights wie dem Mosel Musikfestival. Auch die sportlichen Möglichkeiten tragen immer mehr zur Attraktivität für Gäste bei, ersichtlich an den deutlichen Zuwachsraten in den Sommermonaten: Ideale Bedingungen zum Radfahren, Wandern und Wassersport werden stetig wichtiger als Argument für einen Moselurlaub. Zu diesen Themen hat die Mosellandtouristik im Einklang mit der landesweiten Tourismusstrategie Qualitätskriterien für teilnehmende Betriebe und Freizeitangebote entwickelt sowie spezielle Kataloge aufgelegt, die Moselreisenden zeigen, wie rund um den Wein auch neue und junge Erlebnisangebote bestehen.

Kontinuierliche Erfolgsgeschichte

Mit ihren rund 6 Millionen Übernachtungen und stabiler Positiventwicklung auch bei der prozentualen Bettenauslastung ist das Moselland eine ausgewiesene Wachstumsregion des vom Sparkassenverband Rheinland-Pfalz herausgegebenen Tourismusbarometers. Seit Gründung der Mosellandtouristik GmbH im Jahr 1990 erhöhte sich die Gästezahl um 45 Prozent – eine beachtliche Leistung angesichts der Tatsache, dass das Weinanbaugebiet Mosel bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine beliebte Ferienregion ist und schon ein hohes Level vorgegeben hatte.
Die gemessene Tourismusintensität – die Anzahl der Gäste bezogen auf die Anzahl der Einwohner – ist die höchste in ganz Rheinland-Pfalz. Fünf der zehn meistbesuchten Reiseziele des Landes liegen an der Mosel. Auch als Campingregion erfreut sich das Moselland unbestritten der höchsten Beliebtheit, und die meisten fahrradfreundlichen Betriebe gibt es ebenfalls hier. Die Basis für weiteres Wachstum als Ferienlandschaft ist also bestens ausgeprägt.

Dass jedoch alle wichtigen und modernen Kanäle der Gästeakquise permanent gepflegt werden müssen, zeigt der Einbruch bei den Touristenzahlen aus Großbritannien und Schweden: Ein Selbstläufer ist keine Urlaubsdestination mehr; fällt ein Modul wie etwa der Flughafen Hahn wieder hinter dem einmal Erreichten zurück, macht sich das sofort in Zahlen negativ bemerkbar.

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