„Die Kriegskasse ist gut gefüllt!“

 Umweltverbände aus NRW und  Rheinland-Pfalz drohen mit Klage  gegen den A1-Lückenschluss

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland eV. BUND und angeblich weitere Umweltverbände in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sollen ihre Entschlossenheit bekräftigt haben, die Umsetzung des A1-Lückenschlusses von Blankenheim Richtung Dreieck Vulkaneifel mit allen Mitteln zu verhindern und notfalls gemeinsam zu klagen. In Lommersdorf bei Blankenheim (NRW) wurden bei einem Treffen gleichgesinnter Lückenschluss-Gegner die aktuell vorliegenden Planfeststellungsunterlagen zum A1-Bauabschnitt Lommersdorf-Blankenheim regelrecht verrissen. Der Vertreter des BUND Rheinland-Pfalz meinte: „…das man mit allen legalen und rechtlichen Mitteln diesen Unsinn verhindern wolle.Die Planung sei dilettantisch, verkehrlich überflüssig und würde nur Wirtschaftsinteressen dienen. Notfalls würde man gemeinsam klagen. Die Kriegskasse ist gut gefüllt.“  Ein NRW-Vertreter meint, dass der Landwirtschaft erhebliche Flächen durch Bau und Kompensation verloren gingen. Auch ließ man kein gutes Haar an der der Planung zugrunde liegenden Verkehrsuntersuchung der Fa. Vertec. Sie sei veraltet, lückenhaft und methodisch nicht nachzuvollziehen. Der hochgerechnete Bedarf berücksichtige völlig überzogen einen drastisch Zuwachs von PKW in der Eifel, auch beim  inzwischen insolventen Nürburgring und zum Flugplatz Hahn. Statt 30.000 seien kaum 20.000 Fahrzeuge pro Tag zu erwarten, meinen die Lückenschlussgegner.

Eine zweistreifige Landstraße würde da allemal reichen. Die vorliegende Planung sei rechtswidrig und würde nur weiter durchgeboxt werden. Für den mit sechs Kilomter langen Planfeststellungsabschnitt  „Autobahnende – Lommersdorf“ gebe es angeblich keine Planrechtfertigung. Der Abschnitt sei ohne eigene verkehrliche Bedeutung, sagen die Lückenschlussgegner und deshalb rechtswidrig. Die Baukosten des A1-Lückenschlusses – von 300 bis 500 Millionen Euro sprechen da die Lückenschlussgegner – wären besser in den Ausbau des Bahnnetzes und der B 51 investiert, meinen die Lückenschlussgegner. Gleichzeitig wurde bei dem Treffen in Lommersdorf das Fehlen aller hochrangigen Politiker aus NRW und Rheinland-Pfalz kritisiert.

EAZ-Kommentar
Naturschutz ist zweifellos wichtig. Aber wo bitteschön bleibt der Menschenschutz? Darüber verliert man offensichtlich kein Wort bei BUND und Co. Da darf man sich auch nicht wundern, dass kein hochrangiger  Politiker gekommen ist. Neue Bahntrassen und  neue zweistreifige Landstraßen stellen erstaunlicherweise in Sachen Naturschutz kein Problem dar. Auch nicht die Zerspargelung mit Windrädern, die höher sind, als der Kölner Dom. Wer klagt denn da überhaupt gegen den A1-Lückenchluss? Das sind doch vornehmlich Herrschaften, die erstens zu viel Zeit haben, zweitens weder aus der betroffenen Eifel-Region kommen, drittens irgendetwas mit der hiesigen Bevölkerung zu tun haben. Diese Herrschaften haben nur ein Ziel – sie sind einzig und allein auf Konfrontation gebürstet. Man  verweigert sich gegen alles, bzw alles wird grundsätzlich angezweifelt. Inzwischen fordern bis auf wenige Ausnahmen fast alle Parteien in den Kreisen Bitburg–Prüm, Ahrweiler, Vulkaneifel und Euskirchen dringend den zügigen Lückenschluss der A1. Der Lückenschluss entlastet unsere Umwelt, entlastet den Verkehr in unseren Ortsdurchfahrten und verbessert die wirtschaftliche Entwicklung der strukturschwachen Vulkaneifelregion. Das alles wollen die Herrschaften von BUND und Co. verhindern. Es wird höchste Zeit, dass die Politik dieser Willkür so schnell wie möglich einen Riegel vorschiebt. Wo waren die  „Streithansel“ eigentlich, als am Nürburgring 500 Millionen Euro Steuergelder versenkt worden sind? Da wurden in Wasserschutzgebieten Dreck abgeladen und Parkplätze errichtet. Niemand von BUND und Co. hatte es interessiert.

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