Klimaschutz im Blick

Als erste Kommune in Rheinland-Pfalz wird der Null-Emissions-Landkreis Cochem-Zell in den kommenden drei Jahren am „European Energy Award®“ (eea) teilnehmen.  Dabei handelt es sich um ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren auf europäischer Ebene, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden. Dadurch sollen Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifiziert und optimal für die Bevölkerung genutzt werden. Das Thema Klimaschutz steht beim Kreis Cochem-Zell seit Jahren weit oben auf der eigenen Agenda: Die Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Kreisverwaltung, die Wärmeversorgung der Astrid-Lindgren-Schule in Cochem-Dohr mit einer Holzpelletsfeuerung, sowie die energetische Modernisierung der kreiseigenen Gebäuden sind nur einige Beispiele eines Gesamtenergiekonzeptes der Kreisverwaltung.

Aktuell beteiligt sich der Landkreis auch an einem Projekt zur  Biomassenahwärmeversorgung in Verbund mit Banken, Schule und weiteren gewerblichen Objekten in Cochem. Zudem ist die Kreisverwaltung seit Mitte Mai stolzer Besitzer eines Elektrofahrzeuges.

„Der eea liefert uns künftig nicht nur aussagekräftige Kennzahlen, eine fundierte Dokumentation unserer Aktivitäten und einen Vergleich mit anderen Kommunen, sondern wird auch dazu beitragen, neue Projekte anzustoßen und umzusetzen und damit auch Einsparpotentiale zu erschließen“, nennt Landrat Schnur einige Ziele der Teilnahme. „Denn aufgrund dieser Zertifizierung sehen wir ganz genau, wo wir stehen!“

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung fördert die  Durchführung des European Energy Award®. „Der Landkreis Cochem-Zell ist ein gutes Beispiel in Sachen Klimaschutz. Und die Ziele der Landesregierung können nur erreicht werden, wenn man gemeinsam mit den wichtigen Partnern vor Ort die Energiewende angeht“, betonte Referent Wolfgang Raber aus dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium Cochem-Zell war der erste Landkreis in Rheinland-Pfalz, der über 100 Prozent seiner Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gewinnt. Nun ist er wieder der erste Landkreis in Rheinland-Pfalz, der sich dieser Zertifizie-rung stellt. Solche Vorbildregionen brauchen wir.“ Weiter haben auch die Netzwerkpartner des Landkreises – nämlich die Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück sowie die Provinzial Rheinland Versicherung AG – eine finanzielle Unterstützung zugesagt.

Begleitet wird das Zertifizierungsverfahren von einem externen Fachberater. Den Zuschlag für diese Moderations- und Beratungsleistungen erhielt nach einem Ausschreibungsverfahren das Institut für angewandtes Stoff-strommanagement (IfaS) aus Birkenfeld. In den nächsten Wochen wird sich ein „Energie-Team“ bilden, das sich aus Mitarbeitern der  verschiedensten Fachbereiche der Kreisverwaltung zusammensetzen und sich im regelmäßigen Turnus  mit dem eea-Berater zur Analyse der Ist-Situation und zur Entwicklung eines energiepolitischen Projekt- und Maßnahmenplans treffen. „Die Themenpalette reicht dabei von Mobilität, Strategien für die kommunale Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung, bis hin zur kommunalen Entwicklungsplanung“, erläuterte der Leiter des Fachbereichs Kreisentwicklung, Klima-schutz  bei der Kreisverwaltung.

Die Ergebnisse des Qualitätsmanagementsystems werden dann nach spätestens drei Jahren durch einen externen Auditor bewertet. Bei erfolgreichem Abschneiden erhält der Null-Emissions-Landkreis die Auszeichnung mit dem European Energy Award®.
 

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