Gewerbegebiet erwacht aus Dornröschenschlaf

Ellscheid/Gillenfeld. Zwischen Abzweig Ellscheid und Gillenfeld, direkt an der B421 gelegen, befindet sich das Industrie- und Gewerbegebiet des Zweckverbandes Gillenfeld/Ellscheid.

Das Industrie- und Gewerbegebiet ist ein sogenanntes regionales Landesfördergebiet. Viele Jahre lag das Gewerbegebiet kaum erkennbar dicht mit Wald bewachsen, im Dornröschenschlaf. Die Hinweistafel, nach vielen Jahren längst zugewachsen und durch grüne Patina fast unkenntlich, stand lange Zeit verwaist am Straßenrad.

Im Herbst 2011 besann man sich der verwaisten Hinweistafel, schnitt sie wieder frei und unterzog sie einer Grundreinigung. Mit Erfolg!

Ende Mai/Anfang Juni wurde eine große Waldfläche mit Hilfe eines Harvesters (Vollernter) kahlgeschlagen.

Seit 4. Juni 2012 entsteht dort eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von  8024 KWp (Kilowatt peack).  „Watt piek“  ist eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche, nicht normgerechte Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen. 1000 KWp entspricht 1 MWp (Megawatt peack). Demnach dürfte das Industrie- und Gewerbegebiet  Ellscheid (13 Hektar bebaubare Fläche) vollkommen bebaut werden. Pro Megawatt peack wird nach heutigem Stand etwa eine Fläche von 1,6 Hektar benötigt. Für eine 8,024 GWp Anlage werden etwa 12,8 Hektar Fläche benötigt. 

Mittlerweile werden die Aluprofile für die für die Solarmodule und der Zaun um das Gelände errichtet. Nach Schätzungen der Eifel-Zeitung wird der neue Solarpark ca.75 GWh (Gigawattstunden) Strom pro Jahr erzeugen können. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 1800 4-Personenhaushalten. Bei unseren Schätzungen kommt es selbstverständlich auch auf die jährlichen Sonnenstunden am Standort und die Temperaturen an. 

Bauherr des Solarparks bei Ellscheid ist die Sybac Solar AG aus Kehrig bei Mayen. Sybac ist spezialisiert auf Großflächenanlagen, wie beispielsweise ehemalige Flughäfen, Kasernengelände, Mülldeponien oder Industriebrachen und Gewerbeflächen. Der Solarpark bei Ellscheid wird nach Bauherrenangaben als sogenanntes Investment für Kapitalanleger gebaut. Das kann ein institutioneller Anleger (Fonds) sein, ein Privatanleger oder ein Bürgersolarprojekt. Immer öfter schließen sich in Deutschland Bürger zusammen, um die Energieversorgung dezentral in eigene Hände zu nehmen – ob auf Initiative einer Kommune oder einzelner Bürger.

In etwa vier Monaten soll der neue Solarpark ans Netz gehen.
 

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