Energiewende ist Herausforderung bei Dorferneuerung

„Energetische Dorferneuerung“ lautete das Thema der 31. Informationsveranstaltung des Landkreistages und des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur zur Dorferneuerung am Dienstag und Mittwoch, 19. und 20. Juni, in Weyerbusch (Landkreis Altenkirchen).
 
Mehr als 50 Dorferneuerungsfachleute aus den 24 Landkreisen befassten sich bei der zweitägigen Tagung mit dem wichtigen Thema Energie. „Die mit der Energiewende verbundenen Ziele und Aufgaben stellen unsere Städte und Dörfer künftig vor große Herausforderungen. Denn die Städte und Dörfer sind die entscheidende Ebene für die Realisierung notwendiger Maßnahmen und die Erreichung gesetzter Ziele“, betonte Minister Roger Lewentz im Vorfeld der Tagung.

Da die Innenentwicklung in den Dörfern forciert wird und nur noch wenige Neubaugebiete entstehen, liegt die Herausforderung in der Dorfentwicklung vor allem in der qualifizierten Weiterentwicklung des Bestands.

Für die Dorferneuerung von besonderer Bedeutung sind die erhaltenswerten und Ortsbild prägenden Gebäude, die oft um ein Vielfaches mehr Energie als moderne Neubauten benötigen.

Darüber hinaus spielen diese Gebäude für die baulich-räumliche Struktur der Gemeinde eine besondere Rolle. „Energieeinsparung und Effizienzsteigerung sind zwar wichtige Ziele der Dorferneuerung, sie dürfen jedoch nicht die Erhaltung des Ortsbildes gefährden oder negativ beeinträchtigen“, sagte Lewentz. Ziel sei es Gebäude und deren Fassaden bauphysikalisch so zu sanieren, dass diese erhalten bleiben und dauerhaft genutzt werden können. Die Dorferneuerungsveranstaltung hat daher diese Themenstellungen und Aufgaben in den Mittelpunkt ihrer zweitägigen Tagung gestellt. Neben der Vorstellung von Förderprogrammen zur Gebäudesanierung und beispielhafter Energieprojekte wird auch diskutiert wie man hierbei den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung tragen kann.

Am Mittwoch, dem zweiten Tag der Fachtagung, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit beispielhafte Dorferneuerungsprojekte in den beiden Ortsgemeinden Friesenhagen und Busenhausen zu besichtigen. In der Dorferneuerungsgemeinde Friesenhagen wird die Gruppe u.a. das Energie-Modellprojekt „Dezentrales Heizwerk auf Holzhackschnitzelbasis“ besichtigen. In der Schwerpunkt- und Siegergemeinde im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – 2011“ Busenhausen wird Ortsbürgermeisterin Erika Hüsch bei einem Ortsrundgang private und öffentliche Dorferneuerungsmaßnahmen zeigen.

Die Dorferneuerung hat wie kein anders Förderprogramm sowohl im kommunalen als auch im privaten Bereich einen großen Beitrag zur Verschönerung der Ortskerne und damit zur Stärkung der Innenentwicklung geleistet. Seit 1991 habe das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Dorferneuerung über 455 Millionen Euro an Fördermittel in den ländlichen Raum investiert. Über 25.355 private und über 4.164 öffentliche Maßnahmen seien unterstützt worden. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, so Lewentz.
 

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