Prüm/Region. Bereits Anfang August warnte die Polizei, weil Unbekannte im Bereich Prüm Radmuttern von Autoreifen lösten. Mittlerweile ermittelt die Polizei in mehr als 40 Fällen, die im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Trier gemeldet wurden. Nur glücklichen Umständen und der Aufmerksamkeit der Fahrer ist es zu verdanken, dass bisher niemand verletzt wurde. Die Polizei warnt und bittet Autofahrer um besondere Aufmerksamkeit.
Zeugen, die Hinweise auf den oder die Täter geben können, werden gebeten, sich bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle zu melden.
Der Polizei werden immer mehr Fälle bekannt, in denen Unbekannte im Bereich des Polizeipräsidiums Trier Radmuttern von Autoreifen lösen. Damit können nicht nur Beschädigungen an den Fahrzeugen einhergehen. Vielmehr gefährden sie vor allem Menschenleben. Insgesamt mehr als 40 Anzeigen hat die Polizei mittlerweile entgegengenommen. Nur dem Zufall und dem beherzten Verhalten der Autofahrer ist zu verdanken, dass bisher niemand verletzt wurde.
Betroffen sind ganz unterschiedliche Fahrzeuge. Der oder die Täter haben es weder auf einen speziellen Fahrzeugtypen, noch auf eine besondere –farbe abgesehen. Die Vorgehensweise ähnelt sich jedoch in allen Fällen stark – An einem Autoreifen werden alle Radmuttern gelöst, so dass diese nur noch sehr locker sitzen. Bei der Fahrt lösen sich die Muttern komplett und springen ab. Dieser Eingriff, der bei Fahrtantritt meist nicht wahrgenommen wird, kann zu schweren Folgen führen. So meldete sich Ende August eine Autofahrerin, die auf der AB 1 bei Föhren ein Rad verloren hatte. Eine Überprüfung durch die Polizei ergab, dass zuvor die Radmuttern gelöst worden waren.
Aufgrund der Anzeigen bis Anfang August gingen die Ermittler noch davon aus, dass sich die Gefahr auf den Bereich der Polizeiinspektion Prüm bezieht. Nach einer öffentlichen Warnung durch die Polizei meldeten sich weitere Geschädigte. Bisherige Ermittlungen zeigen, dass im gesamten Eifel- und Moselbereich des Polizeipräsidiums Trier Vorfälle angezeigt werden. Dennoch liegt eine Häufung im Bereich Prüm vor. Die Polizei geht diesen Straftaten, die durch ihre Allgemeingefährdung besonders verwerflich sind, mit besonderer Aufmerksamkeit nach und ermittelt mit Hochdruck. Bei den bisher festgestellten Tatorten handelt es sich in der Regel um größere Parkplätze.
Die Polizei rät Autofahrern, die Fahrt mit dem Pkw besonders achtsam zu beginnen. Ungewöhnlichem Fahrverhalten sollte unbedingt Beachtung geschenkt und der Pkw überprüft werden. Indikatoren für die gelösten Radmuttern können ein Schlagen im Lenkrad oder lautere Fahrgeräusche sein.
Die Polizei weist darauf hin, dass das Lösen von Radmuttern Leben und Gesundheit anderer Mitmenschen oder bedeutsamer Sachen anderer gefährdet. Solches Tun kann mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Auch der Versuch ist strafbar. Sofern der Täter mit der Absicht handelt, einen Unglücksfall herbeizuführen oder gar eine schwere Gesundheitsbeschädigung eines anderen oder mehrerer zu verursachen, so ist die Strafandrohung eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren.
Die Bevölkerung wird gebeten, jeden Hinweis, der mit diesen Straftaten in Verbindung gebracht werden könnte, bei den nächstgelegenen Polizeiinspektionen zu melden. Auch Geschädigte, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, werden aufgerufen, die Sachverhalte der zuständigen Dienststelle anzuzeigen.
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