Das Netzwerk Demenz als Ansprechpartner für Patienten und Angehörige

Daun. Seit drei Jahren ist das Netzwerk Demenz im Landkreis Vulkaneifel Ansprechpartner für Betroffene und deren Angehörige. Mehr als 20 Institutionen und Dienste, darunter auch die Kreisverwaltung, haben sich zusammengeschlossen und bieten fachkundigen Rat und Hilfe bei der Alltagsbewältigung. Demenz ist immer noch ein Tabu-Thema. Anstatt die Krankheit konkret beim Namen zu nennen, heißt es oft: „Er ist verwirrt“ oder „Im Alter ist man halt vergesslich“. Demenz ist aber keine normale Alterserscheinung, sondern eine Krankheit, die typischerweise im Alter auftritt. In Deutschland leiden mehr als 1,2 Millionen Menschen an Demenz. Und da die Menschen immer älter werden, der Anteil der Älteren in unserer Gesellschaft damit zunimmt, werden nicht nur künftig immer mehr Menschen an Demenz erkranken, sondern sich auch alle Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen müssen.

Es gibt verschiedene Formen von Demenz, bei denen der Krankheitsprozess direkt im Gehirn beginnt. Alle sind nach heutigem Kenntnisstand nicht heilbar, es gibt jedoch mittlerweile gute Medikamente, die den Krankheitsverlauf bei einigen Patienten verlangsamen können. Die typischen Symptome entwickeln sich meist langsam und allmählich. Sie sind anfangs kaum erkennbar. Entsprechend wird auch nicht gehandelt – das heißt, auch Angehörige nehmen keine Hilfe in Anspruch, sind aber durch die Anforderungen, die der Krankheitsverlauf mit sich bringt, schnell überlastet.

Das häufigste und auffälligste Zeichen, an dem man eine Demenz erkennen kann, sind die Gedächtnisstörungen, die über das übliche „schon mal etwas vergessen“ hinausgehen. Gleichzeitig zeigen an Demenz erkrankte Menschen häufig Verhaltensauffälligkeiten. Dies ist der Zeitpunkt, an dem man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen sollte. Denn um die weitere Betreuung sicherstellen zu können, benötigt man Informationen, Hilfe und Unterstützung. Die Mitglieder des Netzwerkes Demenz im Landkreis Vulkaneifel bieten kostenlose und vertrauliche Beratungen für Betroffene und Angehörige an. Erste Ansprechpartner sind die Pflegestützpunkte Daun (Tel.: 06592/9848777) und Gerolstein (Tel.: 06591/9837946). Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte zeigen den Betroffenen und Angehörigen je nach individuellem Bedarf gezielte Unterstützungsmaßnahmen auf.

Diese können z.B. Entlastungsangebote wie Besuche in der Häuslichkeit, Tagespflege, Betreuungsgruppen für Betroffene oder Gesprächsgruppen für Angehörige, aber auch weitere Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege oder Schulungen sein. Am 21. September, dem Welt-Alzheimertag, veranstaltet das Netzwerk Demenz wieder einen Fachtag für Angehörige und alle, die beruflich, ehrenamtlich oder privat mit dem Thema Demenz zu tun haben, im Forum Daun. Themen sind u.a. sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, Integration von Menschen mit Demenz in Vereinen, Kunst und Kultur sowie Humor in der Pflege.

 

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