Christa Klaß: “Pure Unterstellung vom TV”

Europaabgeordnete der CDU und Vorsitzende der Frauenunion im Bezirk Trier Christa Klaß wirft dem Trierischen Volksfreund „Pure Unterstellung“ vor. So die Reaktion auf die heutige Berichterstattung (25.April 2012) zum Betreuungsgeld und zur Anerkennung der Kindererziehung in der Rente.

Die heutige Berichterstattung im Trierschen Volksfreund über die familienpolitischen Bestrebungen der Bundesregierung und die Vorschläge des CDU -Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder zur rentenrechtlichen Anerkennung von Kindererziehungszeiten auf der einen Seite und auf der anderen Seite über die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung zum Betreuungsgeld fordern den Protest heraus.

Wir reden hier von zwei verschiedenen Dingen, die in keiner Weise miteinander zu vermischen sind.

1. Anerkennung von Kindererziehung in der Rente:

Bereits auf dem Parteitag in Leipzig im November 2003 hat die CDU auf Antrag der Frauenunion den Beschluss gefasst, etwas für die gerechtere und bessere Rentenabsicherung der Mütter auf den Weg zu bringen. Neuesten Statistiken zu Folge, bekommen Frauen im Schnitt 59% weniger Rente als Männer. Die Lebensplanung der Mütter, die Entscheidung für Kindererziehung, und ggf. spätere Teilzeitarbeit tragen maßgeblich zu dieser sogenannten "Pension Gap" bei. Der Beschluss war eindeutig: Für künftige Rentnerinnen, deren Kinder vor 1992 geboren sind, soll es eine Anpassung geben. Zurzeit werden für Kinder, die nach 1992 geboren sind, 5,3 Entgeltpunkte angerechnet und für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, nur 1 Entgeltpunkt. Dies soll jetzt angepasst werden.

Gerade Mütter im mittleren Alter, deren Kinder heute schon erwachsen sind und die noch nicht in Rente sind, haben längere Zeit wegen der Kindererziehung im Beruf ausgesetzt. Kita -Plätze waren Mangelware und der berufliche Wiedereinstieg war noch schwierig. Diese Generationen von Frauen wird von der Absenkung des Rentenniveaus und den Änderungen bei der Witwenrente oder auch des Scheidungsunterhalts finanziell negativ betroffen sein. Hier droht Altersarmut.

2. Das Betreuungsgeld:

Das Betreuungsgeld ist eine Anerkennung für die von der Familie geleistete Betreuungsleistung. Es geht um Wahlfreiheit und Anerkennung der Mütter und Familien, die ihre kleinen Kinder – wir reden hier nur von den 1 – 2 jährigen Kindern- selbst betreuen und keine Kindertagesstätte in Anspruch nehmen.

Vielen Familien im ländlichen Raum ist es möglich, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren. Eltern durchweg die Kompetenz der verantwortungsbewussten Betreuung ihrer ein- bis zweijährigen Kleinkinder abzusprechen halte ich für eine Verunglimpfung.

Es muss endlich Schluss sein, mit dem pauschalen Vorwurf, Eltern gingen unverantwortlich mit dem Betreuungsgeld um. Hier wird den allermeisten Familien bitter unrecht getan.

Das Ziel des Betreuungsgeldes ist es, eine kleine Unterstützung dabei zu geben, um den Menschen ein Familienleben nach eigenen Vorstellungen zu ermöglichen.

Die Aussage von Herrn Vetter, die Kritiker des Betreuungsgeldes sei die Frauenunion, sind pure Unterstellungen. Viel zu lange hat die Frauenunion ihre berechtigten Forderungen nach mehr Gleichheit hinten angestellt. Es ist durchaus legitim über die Ausgestaltung und Umsetzung künftiger Gesetzesvorhaben zu diskutieren.

Christa Klaß, Vorsitzende der Frauenunion im Bezirk Trier

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