Buslinien im Vulkaneifelkreis kurz vor dem Kollaps

Seit vielen Monaten schwelt nun die Krise im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region Trier. Besonders betroffen ist davon der Vulkaneifelkreis, aber Landrat Onnertz interessiert sich scheinbar nicht dafür. Er kämpft für die Erhaltung des Touristenverkehrs seines Spezi Jörg Petry auf der Eifelquerbahn in Millionenhöhe und schaut zu, wie aus Geldmangel den Straßenbuslinien die Einstellung droht, während Petry mit öffentlichen Geldern zugeworfen wird.  Allein in den letzten fünf Jahren hat Petry über 1,3 Millionen Euro Betriebskostenzuschüsse für den Betrieb seiner Spaßbahn erhalten. Hinzu kommen noch ca. 2,5 Millionen Euro Investitionskosten in die Strecke, und das ist erst der Anfang. Insgesamt also mindestens 3,8 Millionen Euro, um, hoch gegriffen, vielleicht 100.000 Touristen in fünf Jahren von Gerolstein nach Daun, Ulmen oder umgekehrt zu kutschieren.

Das sind pro Tourist rund 38 Euro öffentliche Zuschüsse. Die von Petry immer wieder behaupteten Mitfahrerzahlen liegen natürlich viel höher. Nur bleibt er bis heute den öffentlichen Nachweis schuldig, wie genau diese Zahlen zustande kommen. Auch der Zweckverband Schienen-Personen-Nahverkehr Nord in Koblenz, der die Betriebskosten, rechtlich höchst bedenklich aus dem Topf der dem Land vom Bund zur Verfügung gestellten Gelder für den Öffentlichen-Personen-Nahverkehr (ÖPNV) auszahlt, macht keine differenzierten, nachprüfbaren Angaben wie diese  Zahlen zustande kommen. Hier liegt der Verdacht nahe, dass Gelder, die für den ÖPNV im Sinne der allgemeinen Daseinsvorsorge gebunden sind, für den Betrieb einer Spaßbahn zweckentfremdet werden.

Während die Privatbahn Petry hoch subventioniert wird, droht dem öffentlichen Straßenbusverkehr in der Region Trier der Kollaps. Wie in verschiedenen Medien berichtet wurde, hat das Landesamt für Mobilität den Busunternehmern die dringend benötigte Fahrpreiserhöhung versagt, weshalb diese nun angedroht haben, die unrentablen Buslinien einzustellen. Besonders betroffen davon ist der Vulkaneifelkreis. Hierzu muss man wissen, dass die Straßenbuslinien, ausgenommen die Regio-Busse, keine Zuschüsse und keine Betriebskosten erhalten. Das heißt, sie müssen sich über den Fahrpreis finanzieren. Diese Tatsache wirkt sich natürlich auch negativ auf den Haushalt des Vulkaneifelkreises aus, weil die Fahrkosten für die meisten Schüler, die diese Busse für die Fahrt zur Schule benutzen müssen, vom Kreis bezahlt werden. Insofern hat eine Fahrpreiserhöhung auch fatale Auswirkungen auf den ohnehin eigentlich bankrotten Vulkaneifelkreis.

Die Realsierung des Lieblingsprojektes von Onnertz und Petry zum Ausbau der Eifelquerbahn als ÖPNV für schätzungsweise über 40 Millionen Euro und einem jährlichen Betriebskostenzuschuss von über 6 Millionen Euro steht immer noch im Raum. Dabei gibt es noch überhaupt keine Vorstellung darüber, wie sich dies auf den Straßenbusverkehr im Vulkaneifelkreis auswirken wird. Fest steht, dass die Eifelquerbahn  nur 11 Ortschaften im Vulkaneifelkreis berührt, mit zum Teil vom Ortskern weit entfernten Bahnhöfen. Von einer Verbesserung des ÖPNV kann also keine Rede sein, wie die Protagonisten der Eifelquerbahn immer wieder den Bürgern vorbeten. Das Gegenteil ist der Fall. Buslinien werden eingestellt und besonders betroffen sind die Schüler, die auf dem Weg zur Schule mehrfach umsteigen müssen, oder erst gar nicht mehr mit einem öffentlichen Bus zur Schule oder zum nächstgelegenen Bahnhof fahren können. Man kann die Hoffnung haben, dass das Land wegen der leeren Kassen, diesem Nonsensprojekt bald ein Ende macht.
 

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